Montag, 26. Mai 2014

Honky-Tonk Nashville

Wochenende vorbei und wieder mal ein neuer Bericht.
Bevor es zum Wochenende geht, allerdings noch kurz zwei Einschübe von unter der Woche.
Am Dienstag hat Gary das erste mal seit 5 Monaten wieder Steak gegessen. Wegen zu hohem Cholesterin haben er und sein Bruder über diesem Zeitraum darauf verzichtet dunkles Fleisch zu essen und für Sie gab es nur Fisch und Hühnchen. Dementsprechend hat er dem Dienstag entgegengefiebert wie andere Leuten Weihnachten oder anderen Ereignissen im Jahr. Demtentsprechend ging es dann für uns alle am Dienstag nach der Arbeit zu Gary zum Steak essen. Und seine Steaks sind die besten, die ich in meinem Leben gegessen habe. Die zergehen förmlich auf der Zunge. Brauni und Lucky haben Sie auch entsprechend gemundet. Danach sollte dann eigentlich endlich mal ein Softballspiel stattfinden, aber das Wetter hat wieder mal nicht mitspielen wollen. Statt Softball gab es ein riesiges Unwetter (z.T. mit Eiswürfelgroßen Hagelkörnern und bei uns in Naperville war der Keller geflutet) und anstatt Softball wurde dann eine Runde Poker gespielt. Sehr nach Braunis Geschmack, der schon kurz nach Ankunft gefragt hat, ob wir mal eine Runde Pokern können.
Außerdem habe ich die Woche in der Mittagspause mal wieder ein Auto von einem Kollegen testen dürfen. :-) Diesmal ein Camarao. War schön, v.a. als Cabrio damit ein bisschen durch Naperville zu düsen, aber der Mustang von Gary konnte ein bisschen mehr.


Und nun auf nach Nashville, the Music City! "Let's go to Nashville!" steht in Gary's Garage vom Fabi an die Wand geschrieben. Fabi war einer der Praktikanten, die im Winter da waren, die ich noch kennen gelernt habe in meiner Anfangszeit hier. Und der hat von Nashville geschwärmt ohne Ende. Also haben wir uns das am vergangenen Wochenende vorgenommen nach Nashville zu fahren. Einfach sind das 500 Meilen, also 800km und mit dem Speedlimit eine über 9 Stunden Autofahrt. Klingt für uns deutsche unendlich lang, aber für die Amerikaner ist das ganz normal. Nancy hat gesagt: "Oh, Nashville! That's not so far. Only a 9 hours drive." Brauni und Lucky mussten darauf etwas schmunzeln, weil man wenn man von uns in Nürnberg losfährt innerhalb von 9 Stunden ja echt ziemlich weit kommt. Ich denke bei guter Verkehrslage an fast jeden Punkt innerhalb Deutschlands.
Skyline Louisville vom Highway aus
Aber hier passiert man gerade einmal 2 große
Städte (Indianapolis und Louisville) auf dem Weg dorthin und fährt ansonsten auf einem Highway immer gerade aus mit teilweise nichts als Feldern außen rum. Wie schon gesagt ist solche eine Reise mit dem Auto für Amerikaner echt wenig. Ich denke auch bedingt durch die Benzinpreise (und die verhältnismäßig teuren Flugpreise. Die 1000 Meilen haben uns jetzt  120$ Benzin gekostet, wobei die Gallone teilweise nur 3,50$ gekostet hat, womit man auf einen Preis von weniger als 85€ für knapp 1600km kommt) und die Tatsache, dass man eigentlich auch in anderen Städten am besten immer ein Auto hat, fahren die auch von hier nach Florida in den Urlaub (20 Stunden Autofahrt und mehr). Bei bestem Wetter ging es also Freitagvormittag nach Nashville, immer mal wieder mit einem Stop beim McDonalds, den es gefühlt wirklich an jeder Ausfahrt gibt.

Nashville
Abends sind wir dann in Nashville angekommen, haben im Hostel eingecheckt und dann ging es nach einem kurzen Imbiss (hier gibt es leiner nicht so lokale Spezialitäten, so dass man mal wieder eine neue amerikanische, kulinarische Köstlichkeit kosten konnte) ab auf den Broadway in Nashville. Die Stadt heißt nicht umsonst Music City und ist vor allem durch ihre Country Music bekannt. Daher kann man den Broadway entlang gehen und in unzähligen Bars ein Bier genießen bei besten Live-Music umgeben von (das muss ich leider so sagen) unzähligen unglaublich gut aussehenden Mädels. Das ist das, was der Fabi versprochen hatte. "Fahrt nach Nashville. Da gibt es unendlich viele hübsche Mädels." Und er hat echt nicht übertrieben. Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben so viele hübsche Mädels gesehen, wie in dieser Stadt. Und die andern beiden können mir da denke ich zustimmen. Man muss dazu aber auch sagen, dass wir dort unzähligen Jungesellinenabschieden über den Weg gelaufen sind. So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Also feiern mit Karaoke-Bar und viel Livemusik kann man in Nashville wirklich unglaublich gut.

















Am Samstag ging es dann ein bisschen auf Stadterkundungstour. Aber irgendwie war das ein bisschen enttäuschend und wie schon noch in Deutschland erwartet. Irgendwie ist eine Amerikanische Großstadt eine Amerikanische Großstadt. Auch wenn man dafür 800km fährt. Man hat eine Stadt mit ein paar Hochhäusern im Zentrum. Asien war da irgendwie spannender und mit mehr kulturellen Unterschieden. Und so lange man nicht in ein Museum geht (was wir uns gespart haben) gibt es neben Hochhäusern und ganz vielen Statuen die meistens Soldaten oder andere berühmte Personen (uns meistens unbekannt) nicht allzu viel zu sehen.. Vielleicht, ist das aber auch nur mein persönlicher Eindruck und liegt das aber auch daran, dass meine erste amerikanische Stadt, die ich gesehen habe eben Chicago war und das schon schwer zu toppen ist. Allzu viel was da mithalten kann wird es da nicht mehr geben, aber da muss ich erstmal schauen, wohin es noch überall geht, bevor ich vorschnell irgendwelche Urteile fälle.
Am Samstagabend ging es dann natürlich nochmals ins Nashviller Nachtleben, aber nicht zu lange, da ja wieder 9 Stunden Heimfahrt anstehen sollten am Sonntag. Alles in allem hat sich der Ausflug dorthin sehr gelohnt. Danke Fabi, du hast nicht zu viel versprochen. :-)








Montag, 19. Mai 2014

Excuse me: This weekend was a kees!

Vergangenes Wochenende stand erneut Besuch aus Deutschland an. Diesmal haben der Lucky und Brauni den weiten weg von knapp 8000km auf sich genommen um sich das ganze hier mal anzuschauen, wie Amerika so tickt und was man alles so im Leben von Praktikanten erleben kann. Nicht gar so Kalorienreich wie bei Steffi ging es dann Donnerstags ganz gemütlich mit einem Einstiegsburger los. Am Freitag war ich dann ganz normal arbeitne, während die beiden den Tag mit Billard und Bowling verbracht haben. Laut Erählungen ziemlich gut. Werden wir innerhalb der nächsten paar Tage vielleicht nochmal machen, da dann noch ein weiterer Gast aus Nürnberg hier erwartet wird. Kurz vor Feierabend habe ich Sie dann abgeholt und mit in die Arbeit genommen und Ihnen die relative kleine, aber feine Firma und die ganzen Kollegen gezeigt. Ich denke für die ziemlich interessant und spaßig, v.a. als es anschließend noch zu unserem Sigi ging. Sigi ist ein schwäbischer Kollege, der die Woche sein 25 jähriges Jubiläum hatte. Sigi ist absolut klasse und mit dem kann man ebenfalls sehr viel Spaß haben. This is Sigi speaking (in schönstem schwäbisch-englisch).

Am Samstag ging es dann nach Chicago. Das Wetter sollte eigentlich mega schlecht sein, aber ich habe hier schon öfters feststellen müssen, dass man dem Wetterbericht kaum glauben schenken darf. So auch am Samstag....es war zwar frisch, aber nicht so kalt wie vorhergesagt, so das wir gemütlich als kleine Fahrradgang die Straßen Chicagos unsicher machen konnten und um uns damm am meist begehrtesten Tisch in der Signature Lounge im Hancock Tower ein Bierchen über den Dächern der Stadt zu gönnen.
An kulinarischen Köstlichkeiten gab es für die beiden an diesem Tag nur den Chicago-Style HotDog.
Am Sonntag habe ich  uns dann (bzw. schon am Freitag) bei Gary eingeladen. Zum BBQ und Eishockey schauen. Amerikanische Kultur pur für die beiden quasi. Bags spielen. Bier aus Red Cubs. Eishockey in der Garage und Hot Dogs vom Grill den ganzen Nachmittag lang.
Also alles in allem war des Wochenende alles andere als a kees, dafür die Musik vielleicht.
Bericht ist etwas kürzer ausgefallen, weil irgendwann kennt jetzt ja jeder genug von Chicago. Und so lang nix neues besonderes passiert, braucht man des net nochmal erzählen. Und ja, der Bart ist ab. Der hat jetzt doch irgendwann ziemlich genervt. Da hing nachm Zähneputzen immer ganz schön viel Zahnpasta drin...so ein ganzer Bart ist also doch nix für mich.





Mittwoch, 14. Mai 2014

Hier kommt Lena!

Und ist sehr müde. Aber wer ist Lena? Lena ist die Tochter von einem Kollegen aus Deutschland und schnuppert hier jetzt für knapp 3 Monate ein bisschen in das Leben von Praktikanten rein. Bisher macht es ihr glaub ich ziemlich Spaß, auch wenn Sie noch etwas mit dem Jetlag kämpfen muss und beim Autofahren noch sehr zaghaft ist, aber das wird schon noch.:-)
Und wieso bekommt Sie eigentlich gleich eine Überschrift? Das hat den Hintergrund, dass wir bei Gary waren und ich gefragt hab, ob jemand ein Foto machen kann, dass ich das hier mit in Blog tun kann, wie wir Bags gespielt haben. Da wurde ich dann etwas aufgezogen damit, aber letztendlich wurden dann Fotos gemacht und weil Lena neu ist, sollte Sie natuerlich auch mit drauf und weil Sie mich dann die ganze Zeit a weng verarscht haben, hab ich gesagt, dann gibt es gleich mal einen Blogeintrag mit Lena-Headline.  Hier is er, interssiert keine alte Sau, aber ja, Lena ist da. ;-)



So, was haben wir jetzt bei Gary gemacht?
Eigentlich wollte ich am Dienstag endlich mein Debüt in der Softballmannschaft feiern (habe noch nie trainiert und verstehe die Regeln immernoch nicht ganz, aber versuchen kann man es ja trotzdem mal). Das eigentlich zu Beginn des letzten Satzes verrät ja schon, dass es wieder nicht geklappt hat. Grund dafür war, dass am Montagabend ein richtig starkes Unwetter war und die Plätze nicht bespielbar waren. Stattdessen sind wir dann zu Gary gegangen, der hat gegrillt und wir haben Bags gespielt und dann spaeter noch Marshmallows am Lagerfeuer geröstet und schön mit Keks und Schokolade gegessen und anschliessend das Blackhawksspiel in der Garage gekuckt. Sehr spannendes und gutes Spiel mit einem Sieg fuer die Blackhawks und dem weiterkommen ins Conference-Final, was weiteren Playoff-Bartwuchs bedeutet. Alles in allem eine sehr gute Alternative zum Sport.
Bei Bags stehen sich 2 Teams mit jeweils 2 Spielern gegenueber und versuchen Saecke in eine Öffnung in einem Holzbrett zu werfen. Jeder Spieler hat 4 Säcke, man wirft immer abwechselnd und am Ende jeder Runde gibt es für den Gewinner dieser so viele Punkte wie die Differenz der beiden Spieler ergibt. 1 Sack im Loch sind 3 Punkte, einer aufm Brett 1. Schafft es also z.B. Spieler A einen Sack im Loch zu versenken und 3 bleiben auf dem Brett liegen, dann wären das 6 Punkte. Spieler B schafft es nur, dass 3 Saecke auf dem Brett liegen bleiben und der vierte geht daneben, dann bekommt Spieler A am Ende 3 Punkte.
Patrick und ich waren garnicht mal so gut darin, während sich Tony und Gary teilweise richtige Duelle geliefert haben. Haetten Patrick und ich in einem Team gegen Tony und Gary gespielt, haetten wir vermutlich zu null verloren....das braucht alles noch ein bisschen Uebung.





Was sehr beliebt ist bei Amerikaner sind Photobombs! Sprich, wenn irgend jemand ein Foto macht, stellt man sich in den Hintergrund und macht irgend einen Mist. Auf dem ersten Bild zelebriert von Garys Töchter und dem Freund der großen.



Starved Rock State Park

Hier noch ein kurzer Nachtrag vom Wochenende.
Auf Yannics Vorschlag (das ist der mit dem gestreiften T-Shirt auf den Fotos) ging es am Samstag knapp 1,5 Stunden mit dem Auto in den Sueden in den Starved Rock Sate Park. Ein bisschen "wandern" und mal in die Natur. Hier kann man nämlich sehr viel mehr machen, als in großen Staedten seine Zeit zu verbringen und Angebote wie dieses, werden auch von den Einheimischen hier gerne angenommen. Hier also der Beweis, dass diese nicht nur Auto fahren, sondern sehr viele auch mal Bewegen.
Bei bestem Wetter ging es in ein paar Stunden mal entlang am Illinois River (Ja, das auf dem Foto ist ein Fluss und kein See), mal durch kleine Canyons und die meiste Zeit auf befestigten Wegen ueber Stock und Stein. Wenn man dann so durch den Wald laeuft, dann sieht das fast so aus, wie bei uns in Deutschland.
Hier unsere "Wandergruppe" mit mir, Patrick, Yannic und Ramona und ein paar Fotos.









Montag, 12. Mai 2014

Alte Bekannte

Was ist das Wochenende so passiert? Am Samstag waren wir ein bisschen "wandern" - Natur pur und so. Bericht hierzu folgt noch, da ich die Fotos erst gestern Abend bekommen habe. Daher kam der nicht frueher.
Und am Samstag Abend, gab es dann ein Treffen mit einer "alten bekannten".
Christiane ist wieder da. Meine Lieblingsösterreicherin, die ich auf hier auf dem Hinflug kennen gelernt habe und mit der ich zusammen das erste mal Chicago erkundet habe.
Sie ist eigentlich schon seit vor Ostern wieder da und wir hatten uns auch schon gesehen, damals aber vergessen ein Foto zu schiessen. Und leider wohnt sie doch ein Stueckchen weg von uns, so dass man sich nicht all zu oft sieht. Knapp 60 Meilen von Naperville im Norden Chicagos...ist halt doch ziemlich gross, dieses Chicagoland.
Samstagabend haben wir es dann endlich mal wieder geschafft uns zu sehen. Ihr Freund war krank und wollte seine Ruhe haben, da ist Sie zu uns gekommen und wir haben ein bisschen das Nachtleben Napervilles auskundschaftet. Ein sehr spaßiger Abend, der auch mal wieder gezeigt hat wie offen die Amerikaner in Sachen äußeres Erscheinungsbild sind. Da trifft man in Bars und nennen wir es Tanzbars und nicht Discos, also eher zum gemuetlich ein Bierchen trinken, aber wer moechte kann dort auch tanzen. Wie auch immer. Jedenfalls trifft amn dort von Personen in Trainingsanzug, ueber andere Gaeste mit Shorts und Adiletten bis hin zu mega aufgebretzelten Maedels und Kerlen im Anzug alles...das glaubt man auch erst, wenn man es wirklich sieht. V.a. die Shorts und Adiletten.
Das ist leider das einzig existierende Bild von diesem Abend, daher gibt es auch kein schärferes.


Donnerstag, 8. Mai 2014

Mmmmh....

...an dieser Stell muss leider wieder einmal ein kurzer knackiger Bericht uebers Essen her, bzw. was man hier so essen kann. Denn da trifft man immernoch regelmaesig auf Ueberraschungen, v.a. bei den Portionen.
Das mit den Softdrinks hatte ich ja schon erwaehnt, dass man da fast immer so viel trinken kann, wie man moechte. Nun kommen wir einmal zu Snacks und meinem ersten, einem deutschen Abendessen aehnlichen, "Abendbrot".

Station 1:
Mexicanische Bar am Montag
Hier bekommt man, sobald man an einem Tisch sitzt eine Schuessel Chips mit Salsadip. Wenn die leer ist, bekommt man eine neue und wenn die leer ist natuerlich wieder die naechste und so kann man das den ganzen Abend machen, ohne fuer die Chips auch nur einen Cent zu zahlen...und die Schuesseln sind nicht klein



Station 2:
Juedischer Imbiss am Mittwoch
Gary hat Patrick am Mittwoch kurz vor Feierabend losgeschickt, er soll beim "Schmaltz" - dass ist der Name dieses juedischen Imbisses - etwas zu essen fuer einen Kollegen holen. Gleichzeitig hat er dazu gesagt er soll fuer Patrick und mich auch so ein Ding kaufen. Wir koennen uns das dann teilen zum probieren und es ist gross genug fuer zwei. Hier ist das Monsterbrot....das sind mal Proportionen fuer ein Wurstbrot. :-)





Dienstag, 6. Mai 2014

Runder Geburtstag in der Arbeit

Letzte Woche hatte eine Kollegin ihren 60. Geburtstag. Das selbst ist jetzt nicht unbedingt eine Erwaehnung hier wert, aber die Art und Weise wie ihr Arbeitsplatz fuer ihren Ehrentag vorbereitet wurde schon.
Der Bürostuhl wurde durch einen Rollstuhl erstetzt, inkl. Sauerstoffflasche. Der Arbeitsplatz selbst wurde mit allen möglichen Sachen, die ein "Happy Birthday" verkünden ausgestattet und wo immer die Moeglichkeit bestand, wurden Smileys drauf geklebt. Auf fast jede Taste der Tastatur, auf den Schreibtisch, aufs Telefon, auf den Bildschirm usw. (Das sind die ganzen bunten Punkte, die man auf dem Bild erkennen kann)
Beschaeftigt waren dabei glaube ich 4 oder 5 Leute. Ein bisschen verrückt das Ganze. Dennoch durchaus amüsant.

Sonntag, 4. Mai 2014

Home of Lincoln

Auf nach Springfield. Aber mit den Simpsons hat das Springfield nichts zu tun. In den USA gibt es zig Städte, die so heißen. Das ist so wie in Deutschland mit Neustadt. Aber "unser" Springfield, dass ich mit Vanessa besucht habe ist die Stadt, in der Abraham Lincoln (16. Präsident der USA und Verfasser der Emanzipations-Proklamation zur Sklavenbefreiung) sehr lange gewirkt hat (ich glaube 26 oder 27 Jahre, wenn ich mich da richtig erinnere). Illinois trägt daher auch den Beinamen "Home of Lincoln" und nicht Chicago, sondern Springfield ist die Hauptstadt dieses Bundesstaates. Auf den Nummernschildern der Autos ist das mit dem Home of Lincoln und dessen Konterfrei auch überall zu sehen. Also mal Grund genug mal ein bisschen was in Sachen Kultur zu tun - wie immer ging es dabei natürlich auch im die Esskultur. Aber dazu im Laufe dieses Berichtes mehr.
Samstag früh ging es also mit Vanessa, sehr früh, ohne Frühstück (wir hatten wie gesagt ja auch wieder ein bisschen Essen vor uns) nach Springfield (Wer ist Vanessa? Vanessa ist ein 20 jähriges Mädel, die hier für 1 Jahr als AuPair da ist, ca. 10 Minuten von uns weg wohnt und mich im Fitnessstudio als Deutschen enttarnt hat). Springfield liegt ca. 190 Meilen südwestlich von uns. Das das ein bisschen südlicher liegt, merkt man gleich bei Ankunft. Während bei uns in Naperville gerade mal die Bäume das das blühen anfangen, war das dortige Stadtbild schon sehr viel bunter und grüner. Endlich kommt der Frühling!
3 Stunden braucht man auf so ner Strecke und das Autofahren ist soooo langweilig hier. Es geht einfach nur gerade aus. Cruise Control an und 3 Stunden gerade ausfahren. Ab und zu mal ein Auto rechts überholen, aber und zu links...aber viel ist das nicht, weil sich die Geschwindigkeiten maximal so um 5MPH unterscheiden...auf dem Rückweg haben uns auf den 190 Meilen vielleicht 10 Autos überholt...
Nun zur Ankunft in Springfield. Wir hatten ja bewusst nix gefrühstückt um die lokalen Spezialitäten ausgiebig verköstigen zu können ging es zu aller erst zum Cozy Dog. Die historische und berühmte Route 66 startet ja in Chicago und wenn man dieser folgt, kommt man unweigerlich direkt durch Springfield und sollte daher diesem Imbiss unbedingt einen Besuch abstatten. Allein beim betreten dieses Restaurants war die Fahrt hier her es schon voll wert. Ein richtig "alter" Route 66 Imbiss. Fantastisch. Zu essen gab es dort "Cozy Dogs".



Das sind Wiener (ja, die heißen dort auch so) in irgend einem Teig und dann frittiert und auf einem Stiel. Wie Eis am Stiel, nur eben Wiener am Stiel. War durchaus lecker, v.a. dann mit den Gurken, Zwiebeln, Ketchup und Senf, die ich immer vor jedem Bissen aufs obere Ende gelegt habe. Wie das essen und der Imbiss aussahen, sieht man ja auf den Bildern.
Danach ging es auf z.T. auf der Historic Route 66 weiter den Spuren Lincolns folgen. Erste Station sein Grab. Vor dem Friedhof war kein Parkplatz, aber im Friedhof ein Speed Limit Schild...ich muss zugegeben, ich hatte einen kleinen Skrupel mit dem Auto auf einen Friedhof zu fahren und habe außen gewendet und einen Parkplatz gesucht. Aber dann sind so viele Autos da reingefahren, dann habe ich das auch gemacht und siehe da: Direkt am Grab gibt es einen Prakplatz nur für das Lincoln Grab (der Friedhof insgesamt hatte insgesamt eher die Größe von einem Park, insofern hat das dann doch Sinn gemacht, dort mit dem Auto hinein zu fahren und dieses nicht außerhalb abzustellen und zu laufen). Das Grab selbst, bzw. das dazugehörige Denkmal ist riesig und man erfährt jede Menge über Lincoln berühmte Reden, seine Familie und Co. Der große Kopf auf dem Bild rechts steht etwas vor dem Monument und wie man erkennen kann weist die Nase starke Abriebspuren auf. Wieso die hier die Nase anfassen und sich damit fotografieren weiß ich nicht. Vanessa und ich haben das aber nicht getan, sondern diese Aufgabe den Amerikanern, die um uns herum waren überlassen.

Weiter ging es dann nach Springfield rein zum Capitol, wo Lincoln
tätig war, bevor es zum Präsident gewählt wurde. Hier sieht man dann schon mal ganz gut, dass man sich unter der Route 66 nicht immer eine Straße, die irgendwo durch die Wüste und Canyons führt, vorstellen darf. Wir befinden uns hier eben doch im Norden von Mittelamerika, wo alles so ein bisschen aussieht, wie bei uns in Deutschland, nur halt amerikanisch.





Danach ging es noch ins Lincoln Museum und am Ende des Tages zum Lincoln Memorial Garden an den Lake Springfield, an dem es glücklicherweise kein Atomkraftwerk gibt, wie bei den Simpsons, aber deswegen halt leider auch kein Blinky (der dreiäugige Fisch). In dem Lincoln (ja überall "lincoln, lincoln, lincoln" - es hätte noch viel mehr Lincoln gegeben, als wir uns gegönnt haben) Memorial Garden standen überall Bänke mit ganz Sätzen, die Lincoln so zu seiner Lebzeit gesagt hat. Ganz schön viel, was man da so zu standen bringen kann.


Hier noch eine weitere lokale Spezialität aus Springfield, quasi so wie Bratwürste in Nürnberg. Horseshoe Sandwich nennt sich das ganze und ist ein Stück Fleisch nach Wahl (Burger, Ham, Turkey, etc.) auf einem Stück Toast und Pommes dadrüber und einer Käsesauce. Ist sehr interessant, nicht schlecht, aber muss man nicht unbedingt öfters, wie einmal in seinem Leben gegessen haben.