Sonntag, 4. Mai 2014

Home of Lincoln

Auf nach Springfield. Aber mit den Simpsons hat das Springfield nichts zu tun. In den USA gibt es zig Städte, die so heißen. Das ist so wie in Deutschland mit Neustadt. Aber "unser" Springfield, dass ich mit Vanessa besucht habe ist die Stadt, in der Abraham Lincoln (16. Präsident der USA und Verfasser der Emanzipations-Proklamation zur Sklavenbefreiung) sehr lange gewirkt hat (ich glaube 26 oder 27 Jahre, wenn ich mich da richtig erinnere). Illinois trägt daher auch den Beinamen "Home of Lincoln" und nicht Chicago, sondern Springfield ist die Hauptstadt dieses Bundesstaates. Auf den Nummernschildern der Autos ist das mit dem Home of Lincoln und dessen Konterfrei auch überall zu sehen. Also mal Grund genug mal ein bisschen was in Sachen Kultur zu tun - wie immer ging es dabei natürlich auch im die Esskultur. Aber dazu im Laufe dieses Berichtes mehr.
Samstag früh ging es also mit Vanessa, sehr früh, ohne Frühstück (wir hatten wie gesagt ja auch wieder ein bisschen Essen vor uns) nach Springfield (Wer ist Vanessa? Vanessa ist ein 20 jähriges Mädel, die hier für 1 Jahr als AuPair da ist, ca. 10 Minuten von uns weg wohnt und mich im Fitnessstudio als Deutschen enttarnt hat). Springfield liegt ca. 190 Meilen südwestlich von uns. Das das ein bisschen südlicher liegt, merkt man gleich bei Ankunft. Während bei uns in Naperville gerade mal die Bäume das das blühen anfangen, war das dortige Stadtbild schon sehr viel bunter und grüner. Endlich kommt der Frühling!
3 Stunden braucht man auf so ner Strecke und das Autofahren ist soooo langweilig hier. Es geht einfach nur gerade aus. Cruise Control an und 3 Stunden gerade ausfahren. Ab und zu mal ein Auto rechts überholen, aber und zu links...aber viel ist das nicht, weil sich die Geschwindigkeiten maximal so um 5MPH unterscheiden...auf dem Rückweg haben uns auf den 190 Meilen vielleicht 10 Autos überholt...
Nun zur Ankunft in Springfield. Wir hatten ja bewusst nix gefrühstückt um die lokalen Spezialitäten ausgiebig verköstigen zu können ging es zu aller erst zum Cozy Dog. Die historische und berühmte Route 66 startet ja in Chicago und wenn man dieser folgt, kommt man unweigerlich direkt durch Springfield und sollte daher diesem Imbiss unbedingt einen Besuch abstatten. Allein beim betreten dieses Restaurants war die Fahrt hier her es schon voll wert. Ein richtig "alter" Route 66 Imbiss. Fantastisch. Zu essen gab es dort "Cozy Dogs".



Das sind Wiener (ja, die heißen dort auch so) in irgend einem Teig und dann frittiert und auf einem Stiel. Wie Eis am Stiel, nur eben Wiener am Stiel. War durchaus lecker, v.a. dann mit den Gurken, Zwiebeln, Ketchup und Senf, die ich immer vor jedem Bissen aufs obere Ende gelegt habe. Wie das essen und der Imbiss aussahen, sieht man ja auf den Bildern.
Danach ging es auf z.T. auf der Historic Route 66 weiter den Spuren Lincolns folgen. Erste Station sein Grab. Vor dem Friedhof war kein Parkplatz, aber im Friedhof ein Speed Limit Schild...ich muss zugegeben, ich hatte einen kleinen Skrupel mit dem Auto auf einen Friedhof zu fahren und habe außen gewendet und einen Parkplatz gesucht. Aber dann sind so viele Autos da reingefahren, dann habe ich das auch gemacht und siehe da: Direkt am Grab gibt es einen Prakplatz nur für das Lincoln Grab (der Friedhof insgesamt hatte insgesamt eher die Größe von einem Park, insofern hat das dann doch Sinn gemacht, dort mit dem Auto hinein zu fahren und dieses nicht außerhalb abzustellen und zu laufen). Das Grab selbst, bzw. das dazugehörige Denkmal ist riesig und man erfährt jede Menge über Lincoln berühmte Reden, seine Familie und Co. Der große Kopf auf dem Bild rechts steht etwas vor dem Monument und wie man erkennen kann weist die Nase starke Abriebspuren auf. Wieso die hier die Nase anfassen und sich damit fotografieren weiß ich nicht. Vanessa und ich haben das aber nicht getan, sondern diese Aufgabe den Amerikanern, die um uns herum waren überlassen.

Weiter ging es dann nach Springfield rein zum Capitol, wo Lincoln
tätig war, bevor es zum Präsident gewählt wurde. Hier sieht man dann schon mal ganz gut, dass man sich unter der Route 66 nicht immer eine Straße, die irgendwo durch die Wüste und Canyons führt, vorstellen darf. Wir befinden uns hier eben doch im Norden von Mittelamerika, wo alles so ein bisschen aussieht, wie bei uns in Deutschland, nur halt amerikanisch.





Danach ging es noch ins Lincoln Museum und am Ende des Tages zum Lincoln Memorial Garden an den Lake Springfield, an dem es glücklicherweise kein Atomkraftwerk gibt, wie bei den Simpsons, aber deswegen halt leider auch kein Blinky (der dreiäugige Fisch). In dem Lincoln (ja überall "lincoln, lincoln, lincoln" - es hätte noch viel mehr Lincoln gegeben, als wir uns gegönnt haben) Memorial Garden standen überall Bänke mit ganz Sätzen, die Lincoln so zu seiner Lebzeit gesagt hat. Ganz schön viel, was man da so zu standen bringen kann.


Hier noch eine weitere lokale Spezialität aus Springfield, quasi so wie Bratwürste in Nürnberg. Horseshoe Sandwich nennt sich das ganze und ist ein Stück Fleisch nach Wahl (Burger, Ham, Turkey, etc.) auf einem Stück Toast und Pommes dadrüber und einer Käsesauce. Ist sehr interessant, nicht schlecht, aber muss man nicht unbedingt öfters, wie einmal in seinem Leben gegessen haben.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen