Sonntag, 29. Juni 2014

Detroit, Fußball-WM und Lake Michigan

Wie die Anzahl der  Berichte schon vermuten lässt ist es hier drüben, jenseits des Atlantiks in letzter Zeit etwas ruhiger. Man gewöhnt sich an das Essen (dass wir doch weiterhin sehr Abwechslungsreich gestalten) und an den Rest, was so typisch Amerikanisch ist und lebt gemütlich vor sich. Ganz so langweilig wie die vorherigen Zeilen klingen ist es dann aber auch nicht.
So stand in der vergangen Woche z.B. ein zweitägiger Businesstrip mit Sigi an. Dabei ging es am Dienstag mit Zwischenstopp zu Webasto, die sich u.a. darauf spezialisiert haben Sonnendächer für Autos zu fertigen. Webasto hat ein Problem mit einer Maschine gehabt, worauf ich mal ein bisschen an einem Stempelaufnehmer rumkonstruieren durfte. Spezialanfertigung quasi, mit der wir dann zum Kunden gefahren sind. Für mich war das sehr interessant zu sehen. Einmal die Maschinen im Einsatz, die Produktionslinien, aber auch mit den Kunden zu sprechen, die Probleme zu sehen und auch Sigi in seiner Arbeit zu unterstützen und zu beobachten. Nach knapp 5 Stunden bei Webasto ging es dann zum Abendessen nach Detroit. Ich weiß persönlich ja nicht viel von Detroit, außer das man vor ein paar Jahren gehört hat, dass mit den Probleme die GM hatte sehr viele Leute weggezogen sind und Detroit z.T. zur "Geisterstadt" mutiert ist. Leider habe ich keine Fotos gemacht, da es schon ziemlich dunkel war, als wir angekommen sind, aber wirklich spannend und sehenswert ist Detroit echt nicht. Entlang des Highways sieht man teilweise wirklich sehr viele Häuser mit kaputten Scheiben oder vernagelten Fenstern und Türen, bevor man dann in Detroit-Downtown ankommt, das ein paar schöne Hochhäuser hat - wie jede Amerikanische Großstadt - aber irgendwie dennoch ziemlich verlassen wirkt auf den Straßen. Aus den Gullis kamen meterhoche Dampfwolken und es hat ein bisschen an Filmszenen à la Gotham City erinnert und vielleicht war es nur mein Eindruck, aber die Polizei scheint dort sehr präsent zu sein.
Greektown - m.M. die belebteste Straße
Zum Essen sind wir dann dennoch geblieben - in Greektown. Wie der Name verrät ein griechisches Viertel. Übersäht von griechischen Restaurants. Auch hier sah die Straße sehr leer aus, in dem Restaurant in dem wir dann waren, waren dann jedoch doch bestimmt 100 - 150 Leute zum Abendessen. Damit hätte ich von außen echt nicht gerechnet und war positiv überrascht. Zu essen gab es in Greektown dann natürlich auch griechisch mit Zaziki und fritierten Babytintenfischen als Vorspeise und Gyros als Hauptgericht. Der obligatorische Ouzo durfte natürlich nicht fehlen. Danach ging es dann weiter zum Nachtquatier nach Fremont, Ohio wo nach 480 Meilen Tagestour das Nachquatier wartete. Ich hätte mir ja auch ein Zimmer mit Sigi geteilt: Ich als Student bin ja noch nicht so erfahren was Geschäftsreisen anbelangt, jedoch hat jeder sein eigenes Zimmer bekommen, dass ich defintiv nicht gebraucht hätte. 2 Queensize Betten für mich alleine mit insgesamt 8 Kopfkissen. Am nächsten Tag ging es dann weiter zu Whirlpool. Vielen sicherlich ein Begriff. Für uns stand ein Besuch in deren Waschmaschinenfabrik auf dem Programm. Ebenfalls sehr interssant diese riesige Fertigungsanlangen zu sehen, zum Größten Teil automatisiert. Wie groß das war kann man garnicht beschreiben, jedenfalls gabs es innerhalb der Firma regen Staplerverkehr und andere Transportwägen (z.T. Fahrerlose Transportsysteme), weshalb man immer kucken musste wo man läuft um nicht überfahren zu werden. Um noch Zahlen zu nennen. 3000 Leute arbeiten dort in Clyde und täglich verlassen 21000 Waschmaschinen die Firma.
So außerdem steht bei uns natürlich auch bei uns, wie überall auf der Welt, die Fußball-WM auf dem Programm. Daher hat sich am Mittwoch der nach Hause Weg auch etwas länger gestaltet. Sigi ist sehr Sport begeistert und daher gab es erst einen Stopp zum Spiel Argentinien gegen Nigeria mit Mittagessen und erfolgrechem Geschäftsreiseabschlussbierchen bevor es dann wieder weiter in Richtung Naperville ging mit Zwischenstopp zum Spiel Frankreich : Ecuador in New Buffalo, Michigan am Lake Michigan.
Wie es der Zufall wollte hat das Los ja auch Deutschland und die USA in eine Gruppe gesteckt, weshalb es am Donnerstag in der Arbeit dann zum Mittagessen im passenden Outfit (Anpfiff war um 11 Uhr unserer Zeit) per Beamer das Spiel in der Firma zu sehen gab. Wir Praktikanten waren dabei fürs Essen zuständig und es gab Kässpätzle und Gulaschsuppe, was jedem geschmeckt hat (die amerikanischen Kollegen haben die Suppe und die Spätzle vermischt und als ein einzelnes Gericht gegessen). Jaja, schon spaßig hier. :-)
Um die Woche dann abzuschließen ging es am Wochenende fast 100km nördlich zu meiner Lieblingsösterreicherin. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht: Christiane, die ich auf dem Hinflug kennen gelernt habe und mit der ich zusammen im Februar bei eiseskälte meine erste Erkundungstour nach Chicago gemacht hatte. Geplant war mal an den Lake Michigan zu fahren um baden zu gehen. Wir haben das dann sogar wirklich gemacht. Das Problem bei "Planungen" hier ist immer das Wetter. Man kann dem Wetterbericht irgendwie nie glauben schenken. Mal sagt er 30°C und Sonnenschein und dann ist es kalt und bewölt und manchmal gibt es richtig heftige Gewitter. Dann sagt er ein andern mal wieder nen Thunderstorm voraus und man plant besser nix und dann ist es den ganzen Tag knallheiß bei strahlend blauen Himmel und man ärgert sich, das man nix gscheides geplant hat, weil man dachte es regnet und es lohnt sich eh nicht was zu unternehmen.
 Daher muss man immer erstmal abwarten wie das Wetter und der Himmel in der früh, wenn man aufsteht, so aussehen. Am Wochenende hatten wir aber Glück (trotz angekündigten Regenfällen. Aufm Handy war keine Sonne in der Vorhersage zu sehen, sondern nur eine Wolke mit blauen Tropfen) und es ging ab an den Lake Michigan. Ich habe noch nie in meinem Leben so einen Strand an einem See gesehen. Ich habe aber zugegebenermaßen auch noch nie so einen großen See wie hier gesehen. Das sieht alles eher aus wie am Meer, nur dass die Meerluft fehlt und der Strand war schöner Sandstrand mit wenig Kieseln. Einziges Manko war ein still gelegtes Atomkraftwerk am Horizont.
 Aber auch das ist verkraftbar gewesen und so hatten wir einen gemütlichen Tag am Strand mit ordentlich Sonnenbrand. Während Christiane sich nur mit den Füßen ins Wasser getraut habe, bin ich sogar ein kleines Ründchen planschen gegangen, wobei ich da einer der sehr sehr wenigen am Strand war, die das getan haben. Aber wenn ich schonmal da war, dann wollt ich auch wenigstens mal ins Wasser. Der See ist ja sehr groß und der Winter war sehr sehr kalt und sehr lang. Entsprechend dauert das natürlich auch, dass der eine schöne Temperatur gekommt. So waren das wohl so ca. 16-17°C. Zumindest hat der Kopf weh getan, wenn man ihn länger (2sek) unter Wasser hatte. Nächste Woche steht dann über den Independence Day der Big Apple an. Bin mal sehr gespannt!



Freitag, 20. Juni 2014

Six Flags

Bei einem längeren Aufenthalt in den USA sollte ein Besuch in einem Rollercoasterpark nicht fehlen. Zum Glück haben wir hier gleich einen in der Nähe. In etwas mehr als einer Stunde Fahrzeit erreicht man den Six Flags Park, der vollgestopft ist mit Achterbahnen aller Art. Unter anderem seit dieser Woche mit der größten, schnellsten, steilsten usw. Holzachterbahn der Welt. Aber vorne Weg: Die bin ich nicht gefahren, weil man sich dafür über 2 Stunden hätte anstellen müssen und das ab dem Moment wo der Park aufgemacht hatte. Und das ist es dann doch nicht wert. Der Vorteil an der neuen Goliath-Achterbahn war es, dass überall sonst nicht gar so viel los war.
Ich war nicht alleine dort. Nein, nein. Ich war die erwachsene Begleitung von Gary's Töchtern und einer Freundin von der kleinen (die gehen da während ihrer Sommerferien fast wöchentlich hin). Ein bisschen Angst hatte ich vorher ja schon, was den Spaßfaktor anbelankt. Ich mit meinen 25 Jahren mit amerikanischen Teenagermädels (16, 14, 14). Aber ich muss leider zugeben, dass ich mich während den ca. 7 Stunden im Freizeitpark nicht ein einziges mal so gefühlt habe, als wäre ich ca. 10 Jahre älter. Da kann man ganz schön viel Kind rauslassen. Bis auf den Goliath sind wir dann aber auch alle Achterbahnen gefahren. Von Holzachterbahnen, über "normale" Achterbahnen mit Looping und Achterbahnen in denen die Füße Frei rumbaumeln, zur Superman-Achterbahn, wo man quasi wie Superman in horizontaler Körperhaltung durch Loopings und Korken fliegt. Es waren jedenfalls die höchsten, schnellsten, größten und verückstesten Achterbahnen in denen ich in meinem Leben war. Und früher hatte ich ja immer ein bisschen Schiss davor, aber wenn man dann 6jährige Mädels da drin sitzen sieht (Christina hat ein Mädel gefragt, wie alt sie ist), dann kann man das als zumindest körperlich ausgewachsener Mann ebenso. :-) Eines ist nur nicht zu empfehlen. Versuchen Fotos während der Achterbahnfahrt zu machen. :-)








Sonntag, 15. Juni 2014

Wochenendrückblick, Freitag der 13.

Nur ein kleiner unspektakulärer Wochenendrückblick diesmal.
Mit Garys Geburtstag am Freitag den 13,. seit welchem er nicht mehr nur noch sowas wie unser Amerikanischer Papa ist, sondern ab jetzt auch mein Friseur. Dazu der WM-Auftakt, mit dem man jetzt ständig und überall Fussball kucken kann. Bei uns hier startet das erste Spiel um 11 Uhr mittags. Für das Deutschlandspiel am Montag dürfen wir dann lange Mittagspause machen. Außerdem gab es am Samstag noch eine Runde Blues im Park beim Chicago Blues Festival mit Sonnenuntergang von Blick Millenium Park.






Mittwoch, 11. Juni 2014

Go Go White Sox

Nach langer Zeit sportlicher Abstinenz (in Sachen Zuschauer sein) stand diese Woche sehr spontan das erste Baseballspiel meines Lebens auf dem Programm. 10 vor 5 (um 5 hören wir das Arbeiten auf) kam Gary an und hat gefragt, ob wir Lust haben zu den Sox zu gehen und wenn ja, müssen wir so schnell wie möglich los. Von Naperville zum Stadion sind es dann nämlich doch ganze 50km und in so einer Millionenmetropole ist da dann nicht allzu wenig Verkehr zur Rushhour, wenn man pünktlich zu Spielbeginn (7:10PM) dort sein möchte.
Also ging es auf zum Baseball. Mittlerweile verstehe ich auch die Regeln - zwar noch nicht 100%ig, aber ich denke 80% verstehe ich und somit zumindest schonmal worum es geht. Mir wurde von vielen Leuten gesagt, dass Baseball ungefähr eine der langweiligsten Sportarten zum zuschauen ist, die es gibt und man muss aus langweile sich die Zeit mit Essen und Trinken vertreiben (das aber sehr teuer ist. Hot Dog 5,50$, kleines Bier 6$ - bei der Dauer des Spiels kann sich das ziemlich summieren). Zugegebenermaßen ist es nicht so spannend und die meiste Zeit des Spiels passiert auch nicht so viel, aber am Ende gehen dann auch die Amerikaner (die die meiste Zeit tastächlich mit Essen und trinken verbringen. Zumindest die um uns herum haben ca. an jedem Essensstand eingekauft den es in unmittelbarer Nähe gab) ab und es hält sie nichts mehr auf den Sitzen.

Man muss sagen, die Plätze, die wir hatten waren auch ziemlich gut. 5 Reihen vom Spielfeld entfernt direkt hinter der Bank der White Sox. So konnte man wenigstens alles sehr gut verfolgen und hat auch den Ball sehr gut gesehen. Ich weiß nicht, wie das von den oberen Rängen dann ist. Vielleich ist dann von dort das Spiel gefühlt auch langweiliger, aber so hat das fürs erste Mal schon gepasst.
Alles in Allem waren wir aber auch froh, als es zu Ende war (es wurde zunehmends kälter) und das 9. Inning auch nicht zu Ende gespielt werden musste, da nach dem 3. Out der Detroit Tigers die Chicago Wet Sox gewonnen hatten.
Das Spiel hat insgesamt dann 3.5 Stunden gedauert. Rechnet man An- und Abreise dazu kostet einen so ein Spiel schonmal gute 7 - 8 Stunden. Schon verrückt, wenn man bedenkt, dass man nur rumsitzt und dass man fast die gleiche Zeit tagsüber in der Arbeit verbringt. Aber immerhin waren die Tickets umsonst (über die Arbeit) und wir haben wieder ein bisschen mehr Amerika erlebt.
Wer sich darüber wundert, dass das Stadion relativ leer ist. Die spielen fast täglich Baseball. Meistens 2 Teams immer in Blöcken von 3 - 4 Spielen im gleichen Stadion an aufeinanderfolgenden Tagen. Da finde ich es persönlich ziemlich gut, dass das Stadion doch so voll ist. Unsere Tickets hatten immerhin einen Wert von 51$ pro Ticket und es waren knapp 20.000 Leute da (das Stadion fasst etwas mehr asl 45.000).

Sonntag, 8. Juni 2014

Chicago: Nasse Füße in Windy City

Auch mit dem Stöcki sollte es nochmal nach Chicago gehen.
In Chicago angekommen war das Wetter dann auch nur unwesentlich besser, so dass wir den Plan mit "Chicago by night" zu bewundern sehr bald über den Haufen geworfen haben. Um uns davon zu überzeugen, dass das die richtige Entscheidung ist, sind wir noch zum Hancocktower hochgefahren und es war so neblig. Man konnte davor stehen und hat den Turm nicht gesehen. Die Fotos zeigen einmal ein Bild von Mittwoch und von Samstag, vom gleichen Spot aus. Man kann halt nicht alles haben. Tut mir Leid für den Stöcki, aber ich denke er war mit seinem Urlaub dennoch sehr zufrieden. Allein der Kulturschock am Wochenende zuvor beim Motorradrennen mit den Amerikanischen Kollegen hat einen guten Eindruck Hinterlassen.
Geplant war eigentlich am Mittwochabend in die Signaturelounge im Hancock Center zu gehen und von dort Chicago bei Nacht zu bewundern. Leider hat das Wetter sich nicht von seiner besten Seite gezeig. Regen in Naperville, Nebel in Chicago. Der Weg in Naperville zum Bahnhof war daher schon ein Erlebnis, da wir uns von Kneipe zu Kneipe gekämpft haben. Nicht um dort Bier zu trinken, sondern erst um an ein Taxi zu kommen (das ist hier in Naperville garnicht so einfach, wenn man sich nicht auskennt. Daher Stöckis Idee in die Kneipe zu gehen und die zu fragen, ob die ein Taxi bestellen können) und dann am Bahnhof um auf den Zug zu warten. Die Kneipe hab ich schon so oft gesehen, war aber noch nie drin. Nach unserem Besuch hat sie sich den Titel "Spelunke" aber wirklich verdient. Kein Tageslicht innen, lediglich Leuchtreklame. Als wir zum Zug gegangen sind mussten sich unsere Augen erstmal wieder richtig an das Tageslicht gewöhnen - und das ohne Sonne.


Nachdem der Stöcki sich dann am Donnerstag auch wieder auf den Weg in Richtung Deutschland begeben hat stand am Wochenende dann erstmal ausschlafen und wenig Action auf dem Programm. Zur Einstimmung gab es dann ein bisschen Gartenarbeit beim Sigi zu verrichten. Wir waren die letzten Wochen so oft bei ihm (auch unter der Woche nochmal mim Stöcki bis spät nachts), da gehört es als Student dazu, ihm auch mal zu Helfen wenn bei ihm etwas ansteht. Bei bestem Wetter wurde dann Erde geschwitzt und geschaufelt und einige Stellen in seinem Garten begradigt - Sonnenbrand inklusive. Abends waren wir dann mal wieder, wie so oft, bei Gary. Beim Bags spielen werd ich langsam besser und habe mein erstes Spiel zu Null gewonnen! 

Zum Wochenendabschluss ging es dann nochmal nach Chicago auf Sightseeingtour. Was gibt es da noch groß zu sehen könnte man sich fragen? Aber Chicago ist eigentlich immer ein Ausflug wert und auch diesmal waren wieder neue Orte dabei. Eigentlicher Grund des Ausflugs war aber Lena. Die ist ja jetzt seit fast einem Monat hier. Deshalb sind Patrick und ich mit ihr früh morgens um 8:30 in die Stadt gefahren und haben ihr mal alles gezeigt, was man so sehen sollte. Dabei gab es dann auch endlich mal wieder eine Deep Dish Pizza und eine Portion nasse Füße am Lakeshore Drive.
Wettermäßig war es diesmal nahezu perfekt. Aber sehr sehr sehr windig. Chicago wird ja auch "The Windy City" genannt, da durch die rechtwinkligen Straßenzüge der Wind oft sowas von durch bläst. 
Das hab ich schon öfters gemerkt, aber so sehr wie diesmal noch nicht.
Mit dem Fahrrad auf dem Weg in Richtung Planetarium, um von dort aus den besten Blick auf die komplette Skyline zu bekommen, mussten wir uns richtig schräg gegen den Wind legen, so stark hat der geblasen. Und wenn immer ein Bus oder irgendwas anderes für kurze Windstille gesorgt hat gab es erstmal einen riesen Schlänker. Auf dem Rückweg war das auch teilweise ein echter Kampf vorwärts zu kommen.


Der Wind war dann auch Schuld, dass wir nasse Füße bekommen haben....als wir in den Norden gefahren sind um mal zum Strand zu fahren und kurz angehalten haben um ein Foto zu machen, kam leider eine riesige Welle (bisher war der Lake Michigan immer sehr ruhig wenn ich mal dort war, aber diesmal waren richtig hohe Wollen dabei) die das Wasser so 5 - 6 Meter hinter die Hafenkante, oder wie man es nennen möchte, gespült hat. Ich hab immerhin geschafft einen Fuß trocken zu behalten, aber die anderen beiden waren teilweise bis übers Knie pitsch nass. Die Füße bzw. Socken sind auch bis abends nicht mehr trocken geworden und so sind wir noch ein bisschen durch den Lincoln Park Zoo, der mittlerweile auch richtig schön grün ist, gewatet. Alles in allem ein sehr gelungener Chicago-Touri-Tag und ein gemütliches Wochenende. Viel fehlt jetzt nicht mehr auf der to-do Liste in Chicago.
Sollte irgendwo der Text nicht gepasst haben, dann bitte darüber hinwegschauen. Ab und zu zerlegt es den Text komplett beim Bilder einfügen.











Sonntag, 1. Juni 2014

Road America

Bevor das Wochenende vor der Tür stand ist erstmal noch der Stöcki angekommen am vergangen Sonntag.
Zum Glück war am Montag einer von wenigen Feiertagen, die wir hier in den USA haben (insgesamt sind es 3 während den 6 Monaten Praktikuem. Dagegen sind die deutschen Feiertage echt Luxus pur), so dass mal ausschlafen und entspannen und nichts tun auf dem Programm stand. Dazu ging es dann zu Matt und Anja plantschen und grillen und das erste Mal für mich 2014 in die Sonne (Mittlerweile wird jetzt hier mehr über die schwühle Hitze gejammert). Matt hat für uns die besten Ribs gemacht, die ich bisher in meinem Leben gegessen habe. Fantastisch! Die beiden Michis können dem sicherlich zustimmen.
Am Mittwoch Abend ging es dann noch zu uns in die lokale Kneipe (2 Minuten zu Fuß) um das Blackhawksspiel bei ein paar Bierchen zu deren Urlaubsausklang anzuschauen. Schön war's mit euch. V.a. in Nashville! Aber wird auch wieder Zeit für einen normalen Alltag mit weniger Essen und mehr Sport. :-)

Hier die 4 M's


TJ's Truck
Am Freitag ging es dann bei bestem Wetter mit einigen Kollegen und dem Stöcki knapp 180 Meilen in den Norden nach Wisconsin zur Road America. Das ist eine Rennstrecke. Der Anlass für unsere Reise war ein Motorradrennen mit ganz vielen B's. Bikes, Burger, Bonfire, Beer, BBQ, Bacon und vieles mehr (Kessel, Orgeln, Claps, Schlingeln etc.) . Ein Wochenende dem die Kollegen seit Wochen entgegen gefiebert haben und von nichts anderem mehr gesprochen haben. Ich mit meinen 25 Jahren war der Jüngste, Donn Ende 60 der älteste. Ein Wochenende voller Amerikanischer Kultur. Mehr geht fast garnicht, das haben auch die Kollegen gesagt. Freitag ging es also von der Arbeit aus los. Unsere kleine 5 Mann Mototrradgang, TJ mit einem alten FedEx Truck, wo alles transportiert wurde, Jason mit seinen 2 Motorrädern (der heizt selbst am Montag dann auf der Rennstrecke mit knapp 300 km/h über die Piste) und Stöcki und ich mit unserem mittlerweile pannenfreien Jetta.
Unsere "Motorradgang", Jason (links) und TJ's Truck

Sigi aufm Highway
Angekommen an der Road America wurde dann erstmal der Zeltplatz bezogen mit einem Zirkuszelt-ähnlichen Pavillion und ganz vielen einzelnen Zelten. Ich wurde schon vorab ein bisschen aufgezogen, wo ich denn schlafen würde, ob wir ein Zelt haben. Da hab ich gesagt, ja der Stöcki und ich schlafen zusammen in einem Zelt. Da wurde dann erstmal drüber gelacht. Jeder der Kollegen hatte sein eigenes Zelt. Das mehr als ein Mann in einem Zelt schläft ist hier so unnormal wie in der Sauna nackt zu sein. Das macht man nicht, weil man sonst direkt einen Stempel über die sexuelle Orientierung aufgedrückt bekommen könnte (gleiches gilt, wenn ein Mann einen Mann hinten auf dem Motorrad mitnimmt). Daher lieber jeder in seinem eigenen Zelt. Wir haben dann letztendlich sogar zu dritt im Zelt geschlafen und uns hat sogar ein amerikanischer Kollege aufgenommen, aber das lag denke ich daran, das der einige Jahre bei der Army war (auch 8 Monate in Deutschland) und daher mit so etwas weniger Probleme hat. Und das amerikanische Essen ging natürlich los. Zum Einstieg BBG mit Hot Sausages und Burger. Das war wohl eines der ungesundesten Wochenenden jemals.

 
Danach wurde dann erstmal weiter aufgebaut und das Gelände "erdkundet". Erkundet ist in Anführungszeichen, da die anderen schon seit Jahren hier her fahren und Sigi uns quasi einfach mal überall rumgeführt hat. Das ist hier sehr cool. Man konnte überall hin und auch in die Boxengasse rein und den Teams beim Schrauben und arbeiten zuschauen und auch den Fahrern über den Weg laufen (aber ich kannte da nicht wirklich einen. War ja nicht wegen dem Motorradrennen da, sondern um ein bisschen Amerikanische Kultur zu (er)leben).
Mama und Papa bitte jetzt die Augen zu machen und nicht weiterlesen, oder zum nächsten Absatz springen bzw. vorab die Info: Es is nix passiert.
Nach dem Besuch in der Boxengasse durfte ich dann auch das erste mal selbst auf einem Motorrad platznehmen und fahren. TJ macht mit seinem Bike öfters ein paar Stunts, daher hat das einen Käfig und  es wäre nicht so schlimm gewesen, wenn es umgefallen wäre. Aber ich habe nur mal das anfahren getestet und bin 1mal im Kreis gefahren und stehen geblieben ist das Moped auch. Ich glaube irgendwann mach ich den Schein doch noch. War zumindest ganz cool, man muss nur checken, dass man letztendlich das gleiche wie beim uto machen muss (kuppeln und schalten) nur eben zum Teil mit den Händen. :-)
TJ's Truck als Leinwand

Abends gab es dann noch Lagerfeuer mit Marshmallows und Film schauen, wobei per Beamer der Film auf TJs Truck projiziert wurde. Das mit dem Marshmallows war auch sehr amüsant (zumindest am Samstag). Am Freitag hat keiner die Stecken zum Marshmallogrillen gefunden, also habe ich ein sehr langes Messer von Chris (Kollegen aus meiner Konstruktionsabteilung) verwendet. Die Folge war natürlich ganz viel caramelisiertes Zeug an dem Messer, dass hart geworden ist. Chris hat am Samstag fast eine halbe Stunde damit verbracht irgendwie diese Marhmallows von seinem Messer zu bekommen (z.B. mit einem anderen Messer ,Tüchern etc.), ehe er das Messer fluchend mir gegeben hat, mit dem Hinweis (in nicht Jugendfreiem Englisch) ich solle mich jetzt darum kümmern, dass das wieder sauber ist. Ich habe mich dann neben ihn gesetzt und ein Babytuch aus der Box vom Tisch genommen. Ich muss sagen, ich hatte selbst nicht gedacht, dass das so gut funktioniert, aber keine 30 Sekunden später hatte er sein Messer wieder und ich bekam ein "Kiss my ass" zu hören und er sehr viel Gelächter.
So. Jetzt aber nochmal zurück zum Samstag. Zum Frühstück ging es wieder gleich richtig schön los. Bacon and Eggs. Mmmh. Gut. Aber ich glaube öfters als einmal pro Jahr sollte man das nicht tun, solch eine Ernäherung. Samstag fanden dann natürlich Qualifyings und Rennen statt. Das coole hier war, dass man sich überall entlang der Strecke positionieren konnte und das Ticket nicht nur für eine Tribüne, Wiese oder sonst wo gültig war und man so bei verschiedenen Rennen verschiedene Abschnitte Beobachten konnte. 
Alles in allem finde ich aber so ein Rennen als zuschauer verhältnismäßig langweilig. Man sitzt ca. 3 - 4 Minuten da um dann ein paar Fahrer an einem vorbeizischen zu sehen und dann wieder 3 - 4Minuten zu warten und das gleiche wieder und wieder und wieder. Runde für Runde. Man kann dann zwar sagen wer führt und ob das immer der gleiche ist, aber was dahinter passiert checkt man als Laie, wie ich es bin, eigentlich eher nicht. Aber auch die Kollegen (und auch alle anderen denke ich) gehen zu diesem Rennen wegen dem außen Rum. Dem Campen, den Motorrädern, die Lagerfeuer und die verschiedenen Rennen sind eher Nebensache. Außer den verschiedenen Rennen auf der eigentlichen Rennstrecken finden außerdem noch Supermotorennen statt, Aber das checkt man als Zuschauer (v.a. wenn man so weit weg steht wie wir) noch weniger, was da abgeht mit Blickrichtung gegen die Sonne. Da fahren einige Schatten im Sonnenuntergang im Kreis machen einen Mordslärm und es staubt ziemlich arg. Ansonsten wurde die Zeit mit Bags (dem Spiel mit den Brettern und den Säckchen) und Latterball vertrieben. Alles in allem Kultur pur! 


Abends gab es zum gesunden Wochenendabschluss Gary-iake. Sprich Gary's gute Teriyakisteaks und danach wie schon Freitags Lagerfeuer und ein weitere Adam Sandler Film auf TJ's Truck.

Und hier die ganze "Reisegruppe" vom Wochenende. Gary und Eddi sind am Samstag noch nachgekommen.

Achja. Hier wieder ein Achja. :-) Nicht nur ich darf hier viele Sachen zum ersten mal in meinem Leben machen. Auch Stöcki ist in den Genuss gekommen, dass erste mal Platz am Lenkrad einer Harley Davidson zu nehmen (und natürlich auch damit zu fahren).



Und noch ein paar Fotos mit anderen Blickwinkeln.