Sonntag, 1. Juni 2014

Road America

Bevor das Wochenende vor der Tür stand ist erstmal noch der Stöcki angekommen am vergangen Sonntag.
Zum Glück war am Montag einer von wenigen Feiertagen, die wir hier in den USA haben (insgesamt sind es 3 während den 6 Monaten Praktikuem. Dagegen sind die deutschen Feiertage echt Luxus pur), so dass mal ausschlafen und entspannen und nichts tun auf dem Programm stand. Dazu ging es dann zu Matt und Anja plantschen und grillen und das erste Mal für mich 2014 in die Sonne (Mittlerweile wird jetzt hier mehr über die schwühle Hitze gejammert). Matt hat für uns die besten Ribs gemacht, die ich bisher in meinem Leben gegessen habe. Fantastisch! Die beiden Michis können dem sicherlich zustimmen.
Am Mittwoch Abend ging es dann noch zu uns in die lokale Kneipe (2 Minuten zu Fuß) um das Blackhawksspiel bei ein paar Bierchen zu deren Urlaubsausklang anzuschauen. Schön war's mit euch. V.a. in Nashville! Aber wird auch wieder Zeit für einen normalen Alltag mit weniger Essen und mehr Sport. :-)

Hier die 4 M's


TJ's Truck
Am Freitag ging es dann bei bestem Wetter mit einigen Kollegen und dem Stöcki knapp 180 Meilen in den Norden nach Wisconsin zur Road America. Das ist eine Rennstrecke. Der Anlass für unsere Reise war ein Motorradrennen mit ganz vielen B's. Bikes, Burger, Bonfire, Beer, BBQ, Bacon und vieles mehr (Kessel, Orgeln, Claps, Schlingeln etc.) . Ein Wochenende dem die Kollegen seit Wochen entgegen gefiebert haben und von nichts anderem mehr gesprochen haben. Ich mit meinen 25 Jahren war der Jüngste, Donn Ende 60 der älteste. Ein Wochenende voller Amerikanischer Kultur. Mehr geht fast garnicht, das haben auch die Kollegen gesagt. Freitag ging es also von der Arbeit aus los. Unsere kleine 5 Mann Mototrradgang, TJ mit einem alten FedEx Truck, wo alles transportiert wurde, Jason mit seinen 2 Motorrädern (der heizt selbst am Montag dann auf der Rennstrecke mit knapp 300 km/h über die Piste) und Stöcki und ich mit unserem mittlerweile pannenfreien Jetta.
Unsere "Motorradgang", Jason (links) und TJ's Truck

Sigi aufm Highway
Angekommen an der Road America wurde dann erstmal der Zeltplatz bezogen mit einem Zirkuszelt-ähnlichen Pavillion und ganz vielen einzelnen Zelten. Ich wurde schon vorab ein bisschen aufgezogen, wo ich denn schlafen würde, ob wir ein Zelt haben. Da hab ich gesagt, ja der Stöcki und ich schlafen zusammen in einem Zelt. Da wurde dann erstmal drüber gelacht. Jeder der Kollegen hatte sein eigenes Zelt. Das mehr als ein Mann in einem Zelt schläft ist hier so unnormal wie in der Sauna nackt zu sein. Das macht man nicht, weil man sonst direkt einen Stempel über die sexuelle Orientierung aufgedrückt bekommen könnte (gleiches gilt, wenn ein Mann einen Mann hinten auf dem Motorrad mitnimmt). Daher lieber jeder in seinem eigenen Zelt. Wir haben dann letztendlich sogar zu dritt im Zelt geschlafen und uns hat sogar ein amerikanischer Kollege aufgenommen, aber das lag denke ich daran, das der einige Jahre bei der Army war (auch 8 Monate in Deutschland) und daher mit so etwas weniger Probleme hat. Und das amerikanische Essen ging natürlich los. Zum Einstieg BBG mit Hot Sausages und Burger. Das war wohl eines der ungesundesten Wochenenden jemals.

 
Danach wurde dann erstmal weiter aufgebaut und das Gelände "erdkundet". Erkundet ist in Anführungszeichen, da die anderen schon seit Jahren hier her fahren und Sigi uns quasi einfach mal überall rumgeführt hat. Das ist hier sehr cool. Man konnte überall hin und auch in die Boxengasse rein und den Teams beim Schrauben und arbeiten zuschauen und auch den Fahrern über den Weg laufen (aber ich kannte da nicht wirklich einen. War ja nicht wegen dem Motorradrennen da, sondern um ein bisschen Amerikanische Kultur zu (er)leben).
Mama und Papa bitte jetzt die Augen zu machen und nicht weiterlesen, oder zum nächsten Absatz springen bzw. vorab die Info: Es is nix passiert.
Nach dem Besuch in der Boxengasse durfte ich dann auch das erste mal selbst auf einem Motorrad platznehmen und fahren. TJ macht mit seinem Bike öfters ein paar Stunts, daher hat das einen Käfig und  es wäre nicht so schlimm gewesen, wenn es umgefallen wäre. Aber ich habe nur mal das anfahren getestet und bin 1mal im Kreis gefahren und stehen geblieben ist das Moped auch. Ich glaube irgendwann mach ich den Schein doch noch. War zumindest ganz cool, man muss nur checken, dass man letztendlich das gleiche wie beim uto machen muss (kuppeln und schalten) nur eben zum Teil mit den Händen. :-)
TJ's Truck als Leinwand

Abends gab es dann noch Lagerfeuer mit Marshmallows und Film schauen, wobei per Beamer der Film auf TJs Truck projiziert wurde. Das mit dem Marshmallows war auch sehr amüsant (zumindest am Samstag). Am Freitag hat keiner die Stecken zum Marshmallogrillen gefunden, also habe ich ein sehr langes Messer von Chris (Kollegen aus meiner Konstruktionsabteilung) verwendet. Die Folge war natürlich ganz viel caramelisiertes Zeug an dem Messer, dass hart geworden ist. Chris hat am Samstag fast eine halbe Stunde damit verbracht irgendwie diese Marhmallows von seinem Messer zu bekommen (z.B. mit einem anderen Messer ,Tüchern etc.), ehe er das Messer fluchend mir gegeben hat, mit dem Hinweis (in nicht Jugendfreiem Englisch) ich solle mich jetzt darum kümmern, dass das wieder sauber ist. Ich habe mich dann neben ihn gesetzt und ein Babytuch aus der Box vom Tisch genommen. Ich muss sagen, ich hatte selbst nicht gedacht, dass das so gut funktioniert, aber keine 30 Sekunden später hatte er sein Messer wieder und ich bekam ein "Kiss my ass" zu hören und er sehr viel Gelächter.
So. Jetzt aber nochmal zurück zum Samstag. Zum Frühstück ging es wieder gleich richtig schön los. Bacon and Eggs. Mmmh. Gut. Aber ich glaube öfters als einmal pro Jahr sollte man das nicht tun, solch eine Ernäherung. Samstag fanden dann natürlich Qualifyings und Rennen statt. Das coole hier war, dass man sich überall entlang der Strecke positionieren konnte und das Ticket nicht nur für eine Tribüne, Wiese oder sonst wo gültig war und man so bei verschiedenen Rennen verschiedene Abschnitte Beobachten konnte. 
Alles in allem finde ich aber so ein Rennen als zuschauer verhältnismäßig langweilig. Man sitzt ca. 3 - 4 Minuten da um dann ein paar Fahrer an einem vorbeizischen zu sehen und dann wieder 3 - 4Minuten zu warten und das gleiche wieder und wieder und wieder. Runde für Runde. Man kann dann zwar sagen wer führt und ob das immer der gleiche ist, aber was dahinter passiert checkt man als Laie, wie ich es bin, eigentlich eher nicht. Aber auch die Kollegen (und auch alle anderen denke ich) gehen zu diesem Rennen wegen dem außen Rum. Dem Campen, den Motorrädern, die Lagerfeuer und die verschiedenen Rennen sind eher Nebensache. Außer den verschiedenen Rennen auf der eigentlichen Rennstrecken finden außerdem noch Supermotorennen statt, Aber das checkt man als Zuschauer (v.a. wenn man so weit weg steht wie wir) noch weniger, was da abgeht mit Blickrichtung gegen die Sonne. Da fahren einige Schatten im Sonnenuntergang im Kreis machen einen Mordslärm und es staubt ziemlich arg. Ansonsten wurde die Zeit mit Bags (dem Spiel mit den Brettern und den Säckchen) und Latterball vertrieben. Alles in allem Kultur pur! 


Abends gab es zum gesunden Wochenendabschluss Gary-iake. Sprich Gary's gute Teriyakisteaks und danach wie schon Freitags Lagerfeuer und ein weitere Adam Sandler Film auf TJ's Truck.

Und hier die ganze "Reisegruppe" vom Wochenende. Gary und Eddi sind am Samstag noch nachgekommen.

Achja. Hier wieder ein Achja. :-) Nicht nur ich darf hier viele Sachen zum ersten mal in meinem Leben machen. Auch Stöcki ist in den Genuss gekommen, dass erste mal Platz am Lenkrad einer Harley Davidson zu nehmen (und natürlich auch damit zu fahren).



Und noch ein paar Fotos mit anderen Blickwinkeln.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen