Freitag, 28. Februar 2014

Deep-Dish in Chicago

Zug von außen
Zug von innen
Nachdem ich am Mittwoch ja Naperville ausgekundschaftet habe, ging es am Donnerstag endlich nach Chicago.
Jetlag bedingt ist man die ersten Tage ja sehr früh wach, haben mich die Praktikanten, die in die Arbeit gefahren sind, ein Stück mitgenommen und dann ging es mit dem Zug in um ca. halb neun zur Union Station in Chicago - Fahrzeit/-kosten: 34min, 5,75$. Der Zug sieht von außen aus wie ein Doppeldecker. Ist er auch, aber nicht so, wie man sich es vorstellt. Das obere Stockwerk hat keinen durchgehenden Boden, sondern nur jeweils einen schmalen Gang am Fenster und in der Mitte eine Gepäckablage und nach unten ist es offen. Hat den Vorteil, dass der Fahrkartenkontrolleur oben und unten gleichzeitig kontrollieren kann.
 Um von Naperville nach Chicago zu kommen, steigt man am besten in den Zug. Da gibt es ganz viele...Unterscheiden tun sie sich darin, an welchen bzw. wie vielen Haltestellen sie halten.

Angekommen in Chicago ging es nicht gleich auf Sightseeingtour, sondern erstmal musste ich mich noch mit Christiane, die ich im Flugzeug kennen gelernt hatte, treffen. Die kam ebenfalls mit dem Zug nach Chicago, aber an einem anderen Bahnhof. Die lagen aber direkt nebeneinander. Als wir uns dann gefunden hatten, wurde erstmal ein Tagesplan entworfen und es gab die erste ordentliche Portion an Kalorien beim Dunkin' Donuts. Danach ging es dann los. Bei Eiseskälte! Ich werde hier wohl noch lange über die Temperaturen jammern. Ich kann mich aber auch nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal eine Temperatur unter -10°C erlebt habe. Das war so kalt, dass das Gesicht richtig arg gebrannt hat. Deshalb sind wir dann in einen Laden gegangen um uns ein bisschen aufzuwärmen und haben dabei gleich eine richtig fettige Creme gekauft fürs Gesicht. Das war danach dann gleich angenehmer. Die Jungs "daheim" haben mich entsprechend ausgelacht, wie ich ihnen das erzählt habe und haben von Chicagoaufenthalten bei -29°C berichtet.
Nach dem lebensrettenden Einkauf ging es weiter am Chicago River entlang und durch
die Hochhäuserschluchten in Richtung des Hancock Towers um von dort einen Ausblick über die Stadt genießen zu können. Wem das ein oder andere Foto bekannt vorkommt, dann könnte das daran liegen, dass Chicago schon in einigen Filmen als Schauplatz genutzt wurde. z.B. auch in der letzten Batmanreihe.











Der Hancock Tower ist zwar nur das dritthöchste Gebäude der
Stadt, allerdings beherbergt er im 96. Stockwerk eine Bar, in die man hoch kann um etwas zu trinken. Kosten für ein Bier waren dabei 8$ + 20% tip, während die Aussichtsplattform auf dem höchsten Gebäude der Stadt, dem Willis Tower (ehemals Sears Tower), 19$ gekostet hätten. Außerdem hatte die Bar natürlich den Vorteil, dass sie innen war. Da vor dem Mittagessen da hin sind, hatten wir auch das Glück den besten Platz, direkt am Fenster mit der besten Aussicht zu bekommen, da es echt leer war. Als wir dann nach jeweils 2 Drinks gegangen sind (es war so schön warm, deswegen sind wir noch auf ein zweites Getränk geblieben), war es dort richtig richtig voll und unser Platz begehrt. Anfangs hatten wir uns noch gefragt, ob das dort immer so leer ist, denn optisch hat die Bar ihre Glanzzeiten längst hinter sich. Um es in Christianes Worten widerzugeben: "Es is hier ein bisserl ranzig, oder?" Wieso Sie das gesagt hat? Also es war echt nicht all zu "hübsch" und die Sitze waren großteils mit Panzertape "geflickt". Aber egal. Dort zählt der Ausblick nicht nur für Touris, sondern wohl auch für die Masse, sonst wäre es nicht so voll gewesen.


Nachdem wir uns also bei atemberaubender Aussicht ordentlich aufgewärmt hatten und den Ausblick lange genug genossen haben um unseren Tisch nun zu räumen, ging es auf die Suche nach etwas zu Mittagessen. Suche stimmt nicht ganz. Wir hatten das schon in der früh geplant wo wir hingehen: Und zwar gibt es laut Lonely Planet in Chicago eine Spezialität, die Deep-Dish Pizza heißt. Auch der Tobi hatte mir schon davon erzählt und gesagt, dass man so eine Pizza zu zweit kaum schafft. Als wir im Restaurant angekommen waren durften wir gerade, auf die Minute um 3PM noch ein Lunchangebot wahrnehmen. Dabei war pro Person ein Softdrink, eine 6" Pizza und eine Beilage für um die 10$ enthalten. 6" sind ca. 15cm und klingt nicht nach so viel, aber gut, Tobi hatte nicht zu viel versprochen. Ich habe noch nie in meinem Leben soetwas gegessen. Diese "Pizza" sieht von der Seite aus wie z.B. ein Käsekuchen, weil der Rand einfach mal 4 - 5 cm hoch ist. Und bei uns in Deutschland kommt es ja schonmal vor, dass man sich einen Pizza mit Käserand bestellen kann.....bei dieser Deep-Dish Pizza ist aber nicht der Rand aus Käse, sondern der Boden. Unglaublich aber wahr, so ein Ding macht trotz seines geringen Durchmessers sowas von pappsatt und schmeckt auch noch richtig richtig gut.
Anschließend ging es dann weiter zu unserer letzten Station, dem Millenium Park mit dem bohnenförmigen Cloud Gate, dass man ebenfalls aus Hollywoodfilmen bekannt ist. Wenn man das so sieht, kann man sich echt viele Fragen stellen: Wie schafft man es soetwas herzustellen? Wo wird das hergestellt? Wie bekommt man diese durchgehend perfekte Oberfläche hin? Wie bekommt man es an seinen Bestimmungsort? Das Ding ist immerhin aus Stahl und ziemlich groß wie man auf den Fotos erkennen kann.
Danach ging es wieder mit dem Zug heim. Es fehlen sicherlich noch einige Sehenswürdigkeiten und Punkte die man in Chicago abklappern sollte. Aber Christiane und ich waren sehr zufrieden mit unsere Tagesausbeute. Hinzukommt, dass ich ja noch ein paar mal dort sein werde und Sie voraussichtlich im Sommer auch wieder hier ist. Bin mal gespannt, ob wir uns da nochmal sehen. Sie ist jedenfalls eine echt nette, entspannte und unkomplizierte Reisebegleitung.

Hier noch ein paar Impressionen (Die Bilder lassen sich mim kleinen Netbook leider net so optimal anordnen und ich kann auch nicht überprüfen, wie es aufm großen Bildschirm aussieht, da ich noch net arbeiten war.)







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