Dienstag, 22. April 2014

Chicago by bike

Und dann war auch schon Sonntag. Bzw. noch nicht ganz. Bevor der Samstag zu Ende ging hatte Gary spontan noch eine Überraschung für uns bereit. Ich bin mir nicht sicher, ob er seine Entscheidung am Sonntag nach dem aufstehen bereut hat, aber das werden wir auch nicht herausfinden.
Zum nach Hause fahren von Gary gab es nämlich seinen Mustang GT. Wieso genau man hier in den USA so ein Auto hat bei den ganzen Geschwindigkeitsbegrenzungen weiß ich nicht, aber die Autos kosten verhältnismäßig wenig und es fahren hier ganz viele solche Dinger rum (und auch Camaros, Dodge Challenger und Charger...das sind so die amerikanschen Golfs gemessen an der Häufigkeit auf der Straße). Wieso Gary, Ende 40, sich einen Mustang GT gekauft hat, verrät sein Kennzeichen voller Selbstironie (siehe Bild).
Die Schlüsselübergabe verlief folgendermaßen: "Take the Mustang!" "Why?" "Just for fun!" und das lässt man sich nicht zweimal sagen. Vor allem war das das letzte Wochenende mit den alten Reifen (der Mustang wird nur im Sommer gefahren und bekommt jede Saison einen neuen Satz reifen....Die Straße vor unserem Haus säumen bei Speed Limit 25 nun ein paar Reifenspuren. Bevor jetzt jemand denkt: "Pass auf deinen Führerschein auf." Ich glaube pro Tag verstoße ich ca. 20mal  gegen die.... - in Deutschland würden wir es StVO nennen. Egal ob Mustang oder Fahrrad.) Und Sonntag früh auf dem Weg zum Bahnhof war es der Steffi glaube ich fast ein bisschen peinlich, als ich Sultans im Swing im Radio aufgedreht hab und ganz gemütlich vor mich hingetuckert bin. Bei der Schlüsselrückgabe war dann die einzige Frage auch: "Did you guys have fun?", wobei man die Antwort nicht weiter erwähnen braucht.

Genug vom Mustang und wieder ab nach Downtown Chicago. Diesmal warm eingepackt nachdem der Wetterbericht Regen und kühles Wetter vorhergesagt hat, was sich als völlige Falschmeldung herausstellte bei über 20°C bei Ankunft an der Union Station in Chicago. Nachdem wir am Tag vorher sehr viel zu Fuß unterwegs waren haben wir uns am entschlossen am Sonntag Fahrräder zu leihen. Hier gibt es in der Stadt überall so Fahrradstationen wie in z.B. auch in Nürnberg das Norisbike. Dabei zahlt man einmalig 7$ pro Person und kann den ganzen Tag unbegrenzt durch die Stadt düsen. Einzige Voraussetzung ist, dass man das Fahrrad innerhalb von 30 Minuten an der nächsten Station abliefert, sonst muss man nochmal 2$ zahlen. Aber in so einer Millionen Stadt kann man auch ohne zu wissen, wo die nächste Station ist einfach mal drauf losfahren und findet schon eine zum Fahrrad tauschen. Mit dem Fahrrad also ab durch die Hochhausschluchten Chicagos in Richtung Hancock Center. Es gibt (was mir vorher noch garnicht aufgefallen war) sogar extra Fahrradwege inkl. Fahrradampeln. Ab und zu muss man sich zwar dann doch durch die Autos schlängeln, aber das ist nicht schlimmer als in jeder deutschen Großstadt mit dem Fahrrad - sogar eher weniger, da die Amerikaner (wie schon öfters erwähnt) einfach sehr vorsichtig sind sobald Ihnen ein Fußgänger oder Fahrradfahrer begegnet. 

Im Hancock Center selbst ging es diesmal mangels fortgeschrittenen Alters von Steffi nicht in die Signature Lounge zu einem kühlen Getränk über den Dächern der Stadt, sondern 2 Stockwerke weiter unten in den 94. Stock zur Aussichtsetage. Der Blick ist der gleiche, wobei man sogar einmal ganz außen rum laufen kann (ich bin mir nicht sicher ob das in der Signature Lounge auch geht. Habe dort nur dem Blick in Richtung Süden und Westen Aufmerksamkeit geschenkt). Daher gibt es hier ein paar neue Bilder bzgl. der Aussicht die man dort hat. Auf dem Foto, wo man rechts den See mit Strand sieht, sieht man auch den Lincoln Park mit Lincoln Zoo, wo wir tags zuvor waren und den Ausblick auf die Skyline genießen konnten (das ist der Fleck, wo viele Bäume und keine Häuser stehen).
Nach der perfekten Aussicht ging es dann dem Osterbraten entgegen. Ehrlich gesagt haben wir hier von Ostern garnicht viel mitbekommen. In Naperville waren zwar ab und zu Schilder gestanden, die zum "Egghunt" eingeladen haben, aber ansonsten hat uns das hier sehr wenig berührt. Die Feiertage, die wir dazu aus Deutschland kennen, gibt es hier auch nicht. Der Braten wurde dann - wie man es sich aus Deutschland kommend vorstellt - halt ein neuer vorzüglicher Burger namens Epic Burger. Ebenfalls eine Adresse, die man wärmstens empfehlen kann. Wie der bei Five Guys wird der Burger auch erst nach Auswahl der Zutaten (sogar mit Vollkornbrötchen) frisch zubereitet. Sehr sehr lecker!
Anschließend wurde der restliche Tag weiter die Stadt per Fahrrad erkundet, vor allem Hauptsächlich am Ufer des Lake Michigan mit Sonne tanken und den besten Aussichten, die man auf die Stadt so genießen kann. 


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