Sonntag, 6. April 2014

Alltag in Naperville

Alltag ist nicht spannend. Ich denke der folgende Bericht wird es daher auch nicht so sehr. Aber ich berichte einfach mal, wie mein Alltag mittlerweile aussieht und auch ein Wochenende, wenn man nicht nach Chicago Downtown, Milwaukee oder zukünftig in irgend eine andere Amerikanische Großstadt fährt.
So sieht mein Arbeitsplatz aus
Arbeitstechnisch sieht es so aus, dass wir täglich von 8AM bis 5PM arbeiten. Ich bin dabei, wie vor einiger Zeit schon erwähnt, in der Konstruktion untergebracht. Das heißt ich konstruiere ein bisschen um Dinge anschaulich für Kunden darstellen zu können, ändere Zeichnungen für Projekte. Ab und zu bin ich auch mal an einer Presse um ein bisschen TOX-Punkte zu setzen (was aber eher seltener vorkommt) und ab und zu verbringe ein bisschen Zeit im Truck auf den Highways und Interstates Illinois, wenn ich als Praktikant Lieferjunge spielen darf um Teile zu anderen Firmen zu bringen oder abzuholen. Aber nur in der näheren Umgebung. Die längste Fahrzeit bisher waren einfach 45 Minuten und fast überall, wo ich bisher war, lief das ganze gleich ab. "Where are you from?" - "Germany." - "Guten Tag." Unglaublich wie viele Leute sich hier überall tummeln, die deutsche Wurzeln haben, oder mehrere Jahre in Deutschland verbracht haben. Evtl. darf ich bald auch mal mit zu Ford nach Detroit in den nächsten Wochen, wenn mal wieder ein Businesstrip von Kollegen aus meiner Abteilung ansteht, aber das muss ich erstmal abwarten. Es wurde jedenfalls angesprochen. Und nachdem ich jetzt ein paar Wochen so ein bisschen getestet wurde, was ich so kann, hoffe ich das ich bald eine größere Aufgabe bekomme...Aber auch wenn das der Fall ist. Die typische Praktikantenarbeit wie das Ändern der Zeichnung oder der Lieferjunge sein bleibt erhalten - langweilig ist mir jedenfalls nicht. Immerhin ist Patrick fürs tägliche Spülmaschine ausräumen zuständig. :-)
Auf dem Foto ist mein Arbeitsplatz zu sehen mit (noch von vorherigen Praktikanten) Millimeter in Inch Übersetzungstabelle am Bildschirm. Ich hab das ganze noch in einen °C in °F erweitert, sonst lerne ich das nie. Es macht bei TOX nach wie vor einen riesen Spaß, ein Teil dieser Familie zu sein und ich bereue noch keinen Tag, den ich hier drüben verbracht habe. Es ist interessant und auch erstaunlich wo überall TOX-Punkte zum Einsatz kommen. Bei Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühlschränken, Autos natürlich, in Tankstellenzapfsäulen und vieles vieles mehr
Außer der Arbeit steht dann abends fast täglich, so seit Ankunft im Durchschnitt 5mal die Woche ein Besuch im Fitnessstudio an. Wobei die Motiavtion hierzu immernoch der Jacuzzi nach dem Training ist, auch wenn es aktuell wärmer wird. Neben dem Jacuzzi ziehen einen natürlich auch noch die doch häufigeren Burgerrationen dort hin. Aber das sind dann meisten immer nur so 45 - 60 Minuten Training (ab und zu mit Schwimmen) und einer ausgiebigen Runde im Whirlpool lümmeln. Nach meiner anfänglichen nackten Saunaerfahrung, über die hier auch reichlich gelacht wird von den Amis, gehe ich da nicht mehr rein. Ab und zu noch ins Dampfbad, aber dort lass ich mittlerweile die Shorts an um nicht ganz so schräg angeschaut zu werden. Ein bisschen Anpassung muss also schon sein.
Wie geschrieben, ist die Motivation neben dem Jacuzzi natürlich das Essen hier, bei dem an Kalorien nicht gespart wird. Auch bei den Getränken. In Deutschland mag ich eigentlich DrPepper nicht so, aber hier macht das Zeug irgendwie süchtig. Habe daheim schon einen kleinen Vorrat und in der Arbeit im Schrank steht auch eine Packung... Die sind hier aber auch sau günstig. 4 Packungen à 12 Dosen haben 10$ gekostet, dazu kommen noch die Taxes, wo ich keine Ahnung hab, wie viel das ist, aber trotzdem ist das saugünstig. Ich erlaube mir aber trotz Vorrat nur tägliche eine Dose davon zu trinken. Ausnahme sind die Wochenende und wenn man Essen geht. Beim Essen ist das nämlich so, in jedem Fastfood Restaurant gibt es kostenlose Refill Stationen (wenn ich das erste mal in einem Restaurant einer Kette bin, die ich bisher noch nicht kenne, stehe ich erstmal immer bestimmt 5 Minuten an dem Getränke Automaten um alle Getränke die es da so gibt auszuprobieren, da ist einiges dabei, was ich (noch) nicht kenne. Das schlimmste bisher war Apfelsaft, der geschmeckt hat, als wäre es aus 5% Apfelsaftkonzentrat und 95% Zucker) beim Essen in nem Restaurant bestellt man ein Getränk und kann dann auch kostenlos so viele Softdrinks trinken, bis man platzt. Kaum hat man beispielsweise ein Coke leer getrunken steht innerhalb weniger Sekunden schon das nächste volle Glas des Getränks, das man zuvor getrunken hat, auf dem Tisch. Da muss man sich echt zusammen reißen oder manchmal der Bedienung sagen, dass man nichts mehr möchte.
Lasagne für 4 Personen
Und wo ich gerade beim Thema Essen bin: In der Arbeit klappt das noch ganz gut. Seitdem Andy, Fabi und Simon weg sind, hat sich mit ausnahme einer Pizza bisher kein Essen wiederholt. Ich war bisher erst 2mal dran mit Kochen und ich dachte jedes mal, dass das viel zu viel ist und als Abendessen dann noch gegessen werden kann. Nix da. Sowohl die Schnitzel mit Bratkartoffel, als auch die Lasagne wurden ratzeputz aufgegessen. Der Amerikanische Kollege, der immer mit uns Praktikanten isst, hat auch gesagt, er würde beides nochmal essen können im Laufe meines Praktikums. Passt also... Mal sehen, was es die nächsten Wochen noch so alles gibt. Ansonsten gab es von dern andern mal Steak, Wraps, Asiatisch, Schweinlende in Speck, Nudeln.

So, was macht man hier sonst noch so außer arbeiten, essen und ins Gym gehen?
Man ist Abends noch unterwegs. Montags ist zum Beispiel weiterhin immer der Pokerabend bei Gary oder einem seiner Freunde angesagt. Männer zwischen 40 und 60 Jahren, aber im Kopf kein Tag älter als ich und irgendjemand anders, wenn wir in Nürnberg irgendwo beim Schafkopen sitzen.
Ansonsten bieten sich zum Beispiel Matt und Romy sehr gerne an. (Diese Romy, wer ist das jetzt eigentlich? Auflösung folgt.)
Also Matt und Romy gehen sehr gerne mal unter der Woche nach Downtown Naperville. Aufgrund diverser Wochentag abhängiger Specials in unterschiedlichen Bars, kann man da schon mal weggehen. Bisher stand nur das Rizzo's auf dem Plan. Eine gemütliche Kneipe in der es Montag bei Livemusik das Bier vom Fass (wobei man aus 8 verschiedenen Bieren wählen kann) für 1$. Donnerstag gibt es an gleicher Stelle 5 Bier eisgekült im Eimer für 5$. Bietet sich auch an. Matt ist der Kanadier mit dem ich auch schon Billard spielen war, wo wir verplant haben, dass die schwarze Kugel längst nicht mehr auf dem Tisch steht.
Und hier kommt Matt.


Blackhawks Shirts
So und was kann man noch machen? Shoppen natürlich. Nicht zu oft, da das Gepäck ja beschränkt ist. Aber das mit dem nahen Outlet hier und den ständig anstehenden Schlussverkäufen wegen irgendwas ist schon verlockend. Nachdem ich jetzt nach ein paar mehr Wochen USA mir ziemlich sicher bin, habe ich dem Levi's Store nochmal einen Besuch abgestattet. Zusätzlich gab es für anstehende Besuche beim Eishockey bei den Chicago Blackhawks T-Shirts und weil es in der Arbeit immer ziemlich kalt ist und mir die 2 Zipper, die ich hier dabei hab, zum Hals raushängen noch einen neuen Zipper und 2 T-Shirts. Für 2 mal Levi's, 2 mal Blackhawk T-Shirt, 2 Oakley Shirts + 1 Oakley Zipper habe ich am Ende ca 110€ gezahlt. Ich denke alleine der Zipper läge in Deutschland so bei 70€. Das ist schon krass und ich frage mich jedesmal, wie die Preise hier bzw. die Preise in Deutschland zu stande kommen.....

Und nun zum Schluss. Who the fuck is Romy?
Also Romy ist seit knapp 10 Jahren hier und arbeitet als Nanny und hat seit Jahren Kontakt zu den Interns von TOX. Sie steht mit Rat und Tat zur Seite und war zum Beispiel schon am St. Patricks Day unser Guide. was alles sehr einfach gestaltet hat (die Sonnenbrille und die Blumenkette, die ich damals getragen habe, waren auch von ihr. Auf die Sonnenbrille sollte ich aufpassen, dass ich sie nicht zerkratze...Leider weiß ich bis heute nicht, ob Sie zerkratz wurde oder nicht, weil ich hab Sie irgendwann irgendwo verloren. :-) ). Hat, wie der Milwaukee Trip bewiesen hat, sehr gute Tipps, wenn man mal irgendwo unterwegs ist und geht eben gerne auch mal mit nach Downtown Naperville, lädt Freitagabend zu einer lustigen, fröhlichen Runde zu sich ein oder geht auch mal am Wochenende hier in die Bar gleich um die Ecke von unserem Wohnhaus. Das Sie hier ist, ist jedenfalls ein riesiger Vorteil. Ihr Fahrrad steht auch bei uns in der Garage und das hab ich am Wochenende erstmal gequält, oder das Fahrrad mich.. je nachdem wie man es sehen möchte. War fast eine Stunde damit unterwegs über Schotterwege, wobei das Rad nur 1 Gang hat....Mal sehen ob ich es sobald es noch wärmer wird verwenden darf um in die Arbeit zu fahren.
Und hier kommen Romy und ihr Fahrrad.
Ja, so sieht der Alltag hier aus nach ein paar Wochen Eingewöhnungsphase.


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