Montag, 21. April 2014

Als Tourist im Leben eines Praktikanten in den USA

Nach der amerikanischen Esskultur am Freitag ging es dann am Samstag mit noch mehr amerikanischer Kultur weiter (über den ganzen Tag verteilt), die man so als normaler Tourist garnicht mitbekommt vielleicht. Ich glaube als Besuch von einem Praktikanten erlebt man doch immer nochmal einen Tick mehr (zumindest denke ich, dass z.B. auch der Plutzi von seinem Singapurtrip das berichten kann).
Zum Wochenendstart stand das Seasonopeningturnier von Garys Softballteam an. Softball funktioniert im Prinzip wie Baseball, was ich allerdings noch nicht ganz verstehe. Aber Softball ist die Variante die hauptsächlich von Frauen (und älteren Männern gespielt wird. Das darf man aber so nicht sagen, sonst vermöbelt Gary einen). Ja, also Softball ist wie Baseball, nur das man anders wirft, der Ball größer ist und der Schläger auch. Ich habe vor mich demnächst in deren Mannschaft Jungebliebener  Männer einzureihen. Da Sie beim Turnier bereits ind er Vorrunde ausgeschieden sind mit 0 gewonnenen Spielen, brauche ich mir zumindest schonmal keine Gedanken machen, deren Mannschaft zu schwächen...mal sehen was das wird. Das Training beginnt dann diese Woche und ist dann die Alternative zum allwöchentlichen Pokerabend am Montag.

Nachdem das Turnier aufgrund mangelenden Erfolgs vorzeitig beendet war ging es dann "endlich" (für Steffi) nach Chicago zum Skyscraper-Sightseeing. Obwohl wir am Tag zuvor unsere Portionen nicht restlos aufgegessen haben hatten wir bestes Wetter...wobei man sagen muss, es war eigentlich Arschkalt und ich mit meiner kurzen Hose etwas zu luftig angezogen nachdem ich meine Jacke an die Dame übergeben hatte. Aber naja, Schuld war der Wetterbericht, der hier irgendwie nie stimmt. Für Sonntag war eine viel geringere Temperatur und Regen vorhergesagt und da war dann die Jeans völlig fehl am Platz bei über 20°C in Chicago und sogar 27°C in Naperville.
Viel brauch ich ja jetzt nicht mehr schreiben und auch Bilder der "Standard"-Sights gab es bisher zu genüge, deswegen spar ich an dieser Stelle mal.




Da der Wetterbericht ja für Sonntag schlechtes Wetter
vorhergesagt hatte und mir in der Woche zuvor der Blick auf die Skyline vom Lincolnpark verwehrt wurde, ging es auf sehr langem Fußweg (einfach ca. 1 Stunde bei mittlerer Geschwindigkeit zu Fuß) in den Norden. Bevor wir dort angekommen sehen galt es aber erstmal hungrige Mägen zu füllen, da die seit dem Mittagessen tags zuvor pausieren mussten.
Nach der Chicago-Style Deep-Dish-Pizza ist die lokale Spezialität Nummer 2 der Chicago Style Hot Dog. Am besten Hot Dog everything, aber auf alle Fälle ohne Ketchup. Das ist ungefähr wie Nürnberger mit Ketchup. Des macht mer net! Auf dem Chicago-Style Hotdog befindet sich...ich weiß es garnicht genau...alles einfach. Und entweder isst man ihn mit allem, oder man tut alles, wie die Steffi. :-) (siehe Bild unterer Bereich)
Satt war sie, ob begeistert, weiß ich nicht. Schlecht is er jedenfalls net, der HotDog everything beim Portillo's.
Danach ging es dann weiter zu Fuß in Richtung Lincoln Park und in den Zoo. Der Zoo ist quasi im Park und kostenlos. Komplett finanziert durch Spenden und die Stadt, wobei glaube ich die Spenden überwiegen.
Diesmal hat auch das mit dem Ausblick geklappt und wenn man so sieht, wie Chicago von dort aussieht, kann man sich garnicht vorstellen, dass man von da keine Hochhäuser sehen kann.
Hier der Vergleich von der Woche zuvor und dieser, die Uhrzeit war in etwa die gleiche.


Danach ging es dann noch zum Cloud Gate, wo ich wieder einmal feststellen musste, was ich im Februar für ein Glück hatte, als ich das erste mal dort war. Wann immer ich bisher dort war, egal zu welcher Tageszeit hat der Platz im Milleniumpark rund um das Cloud Gate eher einem Ameisenhaufen geähnelt,so voll ist das da. So auch dieses mal. Aber das ist halt der Nachteil, wenn man am Wochenende in die Stadt geht und es mehr als -14°C hat, wie im Februar. Danach ging es dann zur Union Station und eigentlich ab nach Hause. 
Wer mal wieder Batman "The Dark Knight" anschaut und Heath Ledger als Joker gegen Batman kämpfen sieht, der achte mal ein bisschen auf den Hintergrund. Das ganze geschieht vor dem "Board of Trade" in der LaSalle Street, ebenso ein Schauplatz von Transformers. Diesmal war es auch komplett beleuchtet wie im Batman (die Woche zuvor waren die Strahler auf dem Gebäude schon aus).
Ja und "eigentlich" sollte es ja ab nach Hause gehen, da vor allem Steffi Jetlag bedingt verständlicher weise einfach totmüde war. Den ganzen Tag zu Fuß unterwegs und dann gerade mal der zweite Tag in der "neuen Zeit"...ich hab selbst über eine Woche gebraucht um mal endlich nicht um 21Uhr schon müde zu sein.
Aber um das ganze jetzt aufzulösen: Es ging nicht nach Hause sondern zu Gary. Die haben offensichtlich ihren mehr oder weniger glanzlosen Einstieg in die Softballsaison den ganzen Tag bei ihm vorm Haus mit Grill und abends auch Lagerfeuer und einem Spiel, dass ich noch nicht ganz verstanden habe gespielt. Allerdings sind wir auch zu spät angekommen um dort noch mit einsteigen zu können. Jedenfalls war das ein sehr spaßiger Samstagsausklang bei Gary in der Einfahrt am Feuer. 

Abschließend noch die Auflösug zu Cappy und Bart.
Eigentlich kann man in Amerika wirklich rumlaufen wie man möchte. Ich war noch in keinem Land auf der Welt, in dem die Menschen so bunt und teilweise verrückt angezogen waren, ohne dass es irgend wen gestört hat. Daher ist es auch egal, wie ich in der Arbeit aussehe. Ich könnte vermutlich in Boxershorts auftauchen und mich würde keiner schief anschauen, zumindest weniger schief, als nackt im Dampfbad.
Ja, jedenfalls wird jetzt einfach mal der Bart wachsen gelassen und wenn doch jemand fragt, dann aus dem Grund, dass man sich als Fan der Blackhawks (Chicagos Eishockeyteam) nicht rasiert, so lange die in den Playoffs sind, so machen das die Spieler nämlich auch. Ich würde jetzt war nicht sagen, dass ich ein Fan bin (was macht einen Fan aus?), aber den Indianer mochte ich früher als Kind schon immer beim NHL spielen, ohne das ich wusste, welches Team oder welche Stadt dahinter steckt und wenn man wen supported, dann ja wohl doch das Team aus der Stadt, in der man lebt. Außerdem ist so eine Cappy ein ganz guter Schutz gegen Sonnenbrand. Mutter Natur gewährt mir ja leider zunehmend weniger natürlichen Sonnenschutz auf dem Kopf. :-)




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