Sonntag, 30. März 2014

German Spies in Milwaukee


It's Millertime! Nein, nicht ganz. It's Milwaukee-Time und da war auch Millertime angesagt.
Nach 5 Wochen in den USA ging es am Wochenende das erste Mal in die nächste größere Stadt. Einerseits um mal aus Naperville rauszukommen, andererseits aber auch um neben dem Sightseeing in Milwaukee die Möglichkeit zu nutzen um mal zur NBA zu gehen. Da haben nämlich die Milwaukee Bucks gegen die Miami Heat um den derzeit wohl besten Basketballer der Welt - LeBron James - gespielt und wir hatten vorher schon von Gary erfahren, dass die NBA Tickets in Milwaukee sehr viel günstiger sind als hier in Chicago für die Bulls.
Samstag früh ging es mit dem Auto etwas mehr als 100 Meilen in den Norden. Zum Glück ist Patrick gefahren..lange Strecken zu fahren macht hier kein Spaß, weil es einfach immer nur gerade aus geht. Also Cruisecontrol an und versuchen nicht einzuschlafen. Offensichtlich gibt es hier innerhalb der Staaten auch unterschiedliche Gesetze, was die Geschwindigkeit angeht. Man durfte in Wisconsin teilweise sogar 65MPH fahren, hier in Illinois hab ich auf meinen Touren zu anderen Firmen oder nach Chicago bisher erst einmal eine 60 als Höchstgeschwindigkeit entdeckt! Das Milwaukee um einiges kleiner und überschaulicher als Chicago ist, sieht man schon wenn man sich der Stadt auf der Interstate nähert.

Das erste Ziel unseres Trips war dann die Miller Brauerei, bzw. das "Miller Valley". Das ist vielleicht ein unglaublich großes Gelände...da würde locker ein ganzes Dorf reinpassen...und das alles nur für Bier.
Also angekommen und zur kostenlosen Brauereiführung, bei der man erfährt, dass Miller von einem deutschen gegründet wurde, dass die Lagerhalle so groß ist wie 5 Footballfelder und diese 5 Footballfelder Bier innerhalb von 24-36 Stunden die Halle verlassen um an Ihren Bestimmungsort zu kommen. 2000 Bierdosen werden pro Minute gefüllt und ich glaube es waren 1400 Flaschen pro Minute. Und am Ende der ca. einstündingen Tour gab es vom Guide dann die Frage: "You know what time it is?" worauf die Amerikaner, die nicht so zurückhaltend sind, wie wir deutschen, ein lautes "It's Millertime!" gerufen haben. Und dann war auch echt Millertime. Da lassen die sich nicht lumpen. Pro Person gab es 3 Biere zu verköstigen. Wie viel das pro Glas war, weiß ich nicht. Ich ich würe mal auf 10oz tippen, was ca. 0,3l entspricht Das ist mal ein guter Start ins Wochenende.
Kostenlose Bierprobe 8000km weg von zu Hause. (Die mit ihren Einheiten. Langsam gewöhnt man sich das alles relativ schnell umrechnen zu können, aber in inch, mile, ounce, pound und Fahrenheit zu denken, das klappt denke ich nie. Immerhin sind die nicht auf die Idee gekommen dem Jahr eine andere Anzahl an Tagen zu geben, oder ne Stunde durch 100 zu teilen anstatt durch 60 oder irgendwas anderes...).
Nächster Stopp war dann erstmal Mittagessen. Wenn man so im Ausland unterwegs ist, dann lebt man ja sehr viel von Tipps anderer, die schonmal irgendwann, irgendwo waren, wo es Ihnen vielleicht gefallen hat.
In diesem Fall hab ich von Romy den Tipp  bekommen, dass ich unbedingt zu Real Chili essen gehen muss und das Chili dort probieren. War echt lecker und mal eine willkommene Abwechslung zu dem restlichen amerikanischen Essen. Letztendlich ist das quasi ein Chili con carne, mit Bohnen (Das Chili und die Beans sind hier getrennt), wo man noch Käse, Zwiebeln, etc. dazu bestellen kann und das ganze dann auf Spaghetti. Hat top geschmeckt und war garnicht mal so scharf. Selbst das als "hot" ausgeschriebene, wovon ich am Ende noch eine kostenlose Kostprobe bekommen habe, war nicht wirklich spicy. Am besten an dem Essen hat mir aber das "Restaurant" gefallen. Obwohl es zugegebenermaßen auf den ersten Blick etwas schäbig aussah, so richtig schön amerikanisch, mit Lederbezogenen Hockern und so. Aber das ist wie in Asien: "Trust the locals." Es kommt nicht darauf an, wie es aussieht, wo man isst, sondern wie es schmeckt! Wieso auch immer gab die Getränke für uns umsonst. Benefits of being an intern eben.
Nachm Mittagessen war dann immernoch genug Zeit bis zum Check-In im Hotel. Also haben wir unser Touriprogramm weiter abgearbeitet und sind zu "The Domes" gefahren. Das sind 3 riesige, Eiförmige Gewächshäuser, die u.a. einen Tropenwald und eine Wüstenlandschaft beinhalten. War bei dem ganzen kalten Wetter, dass wir hier so haben (auch wenn es wegen dem blauen Himmel immer so schön warm aussieht) eine willkommene Abwechslung. Im Tropenwald zu stehen, war etwas crazy und hat mich an meine Zeit in Singapur erinnert, wo viele der Gewächse, die da im Gewächshaus waren, dort neben der Straße wachsen. Aber deswegen bin ich ja hier. Anderes Land, andere Leute, anderes Klima.
Quasi aufgewärmt ging es dann wieder nach Milwaukee Downtown. Einchecken und noch bisschen durch die Stadt laufen und die Zeit bis zum NBA Spiel am Abend rumbringen. Für soetwas eignet sich natürlich immer ein Bierchen irgendwo in einer Bar. Auch hier gab es abermals einen Tipp von Romy (wer ist eigentlich Romy? Aufklärung folgt bald in einem Bericht aus dem wöchentlichen Leben in Naperville). Ja, also der zweite Tipp von Romy, was man in Milwaukee so machen und tun kann, war eine Bar namens "Rosie's". Dort angekommen, muss ich sagen, dass ich etwas skeptisch war, wo sie uns da hingeschickt hat. Ab und zu erlaubt man sich ja auch Scherze. In diesem Fall dachte ich als wir davor standen, dass Sie uns in eine (das soll jetzt nicht abwertend klingen) Schwulen und Lesben-Kneipe geschickt hat. Wir waren ja auch zwei Jungs. Also hätte sich da nichtmal jemand was dabei gedacht beim reingehen, wäre es so gewesen.
Wieso dachte ich das? Die Bar war von außen sehr unscheinbar und Rosa angestrichen (auf dem Bild sieht das mehr rot aus. Das war aber Rosa, oder Pink oder was das auch ist. Als Mann unterscheidet man da ja nicht so speziell). Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Also Tür auf und rein da, egal was sich dahinter befindet. Und was war? Nichts. Zumindest nichts besonderes. Eine Bar eben mit sehr sehr langem Tresen und außer uns und dem Barkeeper keine andere Person anwesend. Also haben wir ein bisschen mit dem gequatscht, uns das örtliche Indian Ale Pale empfehlen lassen und da ja scheinbar Tag der kostenlosen Getränke war, gab es von ihm dann auch einen Shot für uns. Sehr nett die Amerikaner. Kostenlose Bierprobe, Softrinks for free, Hot-Chili kostprobe und jetzt auch noch ein Schnäpschen. Sehr gute Ausbeute.
Danach ging es dann endlich zum Basketball. Dem hab ich schon den ganzen Tag entgegengefiebert. Das ist unglaublich wie groß so eine Halle ist.

Und das die auch noch fast ausverkauft ist. Wobei das an diesem Tag wohl echt an den Miami Heat lag. Die Milwaukee Bucks rangieren nämlich auf dem vorletzten Platz. Daher muss man sagen, dass das Spiel an sich nicht so wirklich spannend war. Wer Gewinnen sollte war wohl von Anfang an klar und so war das Spiel etwa, ich nenn es mal, lahm. Ein Arbeitssieg eben. Spieler der Spiels war Chris Bosh und nicht LeBron James, wobei letzterer ab und zu seine Klasse hat aufblitzen lassen und öfters spektakulär den Ball per Dunking eingelocht hat. Dass er nicht nur Sympathisanten hier hat (und das obwohl bestimmt 50% der Leute wegen Ihm da waren an dem Abend. Egal ob Fan oder "Feind") wurde deutlich, als bei einem Air-ball von ihm das Publikum höhnisch geklatscht und gepfiffen hat. Dem eher unspannenden Spiel stehen viele publikumsunterhaltende Acts gegenüber. Vor dem Spiel, in jeder Auszeit und in den Pausen zwischen den Vierteln. Verschiedene Orchester, Cheerleader natürlich, akrobatische Dunkings mit dem Trampolin, eine Seniorentanzgruppe die Michael Jackson performt hat und und und und....Dem Zuschauer wird jedenfalls zu keiner Sekunde langweilig. Schon sehr beeindruckend.
Nach dem Basketball ging es dann zu Romytipp Nummer drei. Was genau das ist wussten wir vorher nicht. Ob Restaurant oder Bar oder sonst was. Als wir dort angekommen sind, haben wir dann gefragt, ob Sie noch offen haben, wobei uns eine Dame in schwarz gekleidet mit Hut ausdruckslos angeschaut hat ohne jede Mine zu verziehen. Da dachte ich erst, sie hätte mich net verstanden und hab nochmal anders gefragt, aber dann hat sie nach unseren IDs gefragt und nach einem Passwort gefragt. Ein Passwort wussten wir aber natürlich nicht. Woher denn auch? Und Romy hat mir ja auch nix gesagt, außer "geht da hin". Also: Kein Passwort. Darauf hat Sie uns noch ernster angekuckt und gesagt, wir sollen uns an die Wand stellen und unsere Jacken ausziehen. War ein sehr merkwürdiges Gefühl, wir wussten nicht so richtig was passiert. Anschließend sollten wir dann noch den unteren Rand vom T-Shirt in den T-Shirtkragen stopfen, dass wir quasi Bauchfrei sind und anschließend mit den Hüften wackeln, als würden wir in der Karibik sein und dort einen Tanz aufführen. Danach waren wir als German Spies enttarnt, ein Bücherregal ist zur Seite geklappt und wir durften in die Bar. Komisches procedere. Wieso das ganze? Das Safe House (wie sich der Ort nennt) ist ein Spy-theme bar. Quasi eine Bar mit dem Motto "Spion".
Das erklärt dann das Outfit der Empfangsdame, die Frage nach dem Passwort und das was danach passierte. Innen ist dann sehr viel James Bond zeug, aber auch der Check Point Charly ist nachgebildet und es hängen überall was, was mit Spionage zu tun hat an den Wänden. Auch viele Flaggen und Abzeichen, die man bei uns in Deutschland so nicht an eine Wand in einer Bar hängen könnte. Was hängt sonst noch in der bar? Fernseher. Und was sieht man auf diesen? Den Eingangsbereich der Bar, wo man Beobachten kann, was andere Leute so machen müssen um sich Zutritt zu der Bar zu schaffen. Wer das passwort weiß, darf gleich passieren, wer nicht, muss irgendetwas machen wie wir. Da das sehr zur Belustigung der Leute in der Bar beiträgt kommt man da erstmal an und denkt sich: "Oh man, die haben alle gesehen, wie wir uns da die Hüfte wackelnd und bauchfrei zum Idioten gemacht haben, weil wir nicht wussten, was mit uns passiert." Die Gruppe auf dem Bild musste wohl singen mit einem Dirigenten, andere Tanzen usw. Und mit den kostenlosen Getränken ging es natürlich weiter an dem Tag. Dem Security hat unser Auftritt so gut gefallen, dass er uns auch ein Getränk spendiert hat. Wer immer also sich mal nach Milwaukee verlaufen sollte. Unbedingt einen Abstecher ins Safehouse machen. Alleine das reinkommen ist schon ein Highlight. Was man sagen muss um dort ohne Spionprüfung passieren zu dürfen, weiß ich leider nicht. Aber da im Sommer in Milwaukee das größte Musikfestival der Welt stattfindet, werden wir dort bestimmt nochmal sein und dann sehen, was uns da widerfährt.
Erste Harley Davidson
Zum Abschluss des Milwaukeetrips ging es dann am Sonntag noch etwas ankucken, das auch aus Milwaukee kommt und jeder auf der ganzen Welt kennt. Harley Davidson hat hier seine Wurzeln und das dazugehörige Museum dazu. Dort durchläuft man die Geschichte und Entwicklung der Motorräder. Angefangen beim ältesten, über Militärmaschinen, Motorräder, die in Filmen verwendet bzw. extra dafür gebaut wurden, über Harley Davidson "Rennmaschinen" bis zur heutigen Zeit. Und wie schon im Field Museum in Chicago wurden wir freundlich eingewiesen: "You are not allowed to touch anything. But the good thing is: You can make as many pictures as you want."












Mittwoch, 26. März 2014

Aus dem Leben in den USA

Ein paar Eigenheiten, mit denen ich hier so im Alltag konfrontiert werde, habe ich ja bei entsprechender Gelegenheit schon erwähnt. Um noch ein bisschen mehr zu Erfahren, wie das Leben in den USA auch aussehen kann (muss es sicherlich nicht) hier mal ein Foto aus dem Gym (Samstag Abend um 21:30, ansonsten sind die Cardiogeräte zu 90% belegt) und ein Fotos des Briefträgers, der mit seinem Postauto unterwegs ist und zur Zustellung der Post nicht mal aus dem Auto aussteigen muss.
Ein Teil des Cardio Bereichs im Fitnessstudio

Postbote beim zustellen der Post beim Nachbarn

Sonntag, 23. März 2014

Noch mehr Chicago

Ich verstehe leider nicht wieso in der Mitte das Panoramasymbol mit drin is. Am PC is das net so. Einfach wegdenken!


Wenn ein Wochenende ansteht, heißt das automatisch, sich hier erstmal weiter vertraut mit der Umgebung zu machen. Am Freitag ging es daher mit Anja und Romy (deutsche Mädels) und Matt (Kanadier) erstmal in ein neues Pub hier in der Nähe (in der Nähe heißt: "Mit dem Auto innerhalb von 10 Minuten erreichbar.") und danach noch ins Fox and Hound, eine weitere Bar, aber mit Billard und so Kram. Ganz gemütlicher Abend. Der einzige Grund, wieso der Abend hier Erwähnung findet, ist das Billard Battle, dass Matt und ich uns geliefert haben. Da waren echt zwei Meister am Werk. Matt hat gefragt, ob irgendwer mitspielt, wenn er Kugeln auslieht. Hab ich gesagt, na klar, aber ich bin echt nicht gut, bin ja schon bei Gary die Woche zuvor in der ersten Runde beim Turnier ausgeschieden....Matt meinte, er is auch nicht besser, deshalb haben wir es halt einfach mal versucht. Insgesamt waren es glaube ich bestimmt 8 - 9 Spiele, von denen aber gerade mal 3 "regulär" zu Ende gespielt wurden. Bei den anderen hat es immer einer von uns zwei geschafft, die schwarze Kugel aus Versehen einzulochen. Bei einem Mal haben wir für rege Erheiterung gesorgt, als aufgefallen ist, dass die 8 schon lange nicht mehr aufm Tisch ist, aber wir das beide nicht gemerkt hatten und einfach weiter gespielt haben. Passiert. Hat Spaß gemacht. Alles in allem war es eher ein "Lucky Shot Tournament" als eine ordentliche Partie Billard.

Trump Tower in Wolken
Am Samstag ging es dann mal wieder mit dem Zug
nach Chicago rein, da dort nachwievor einiges unentdecktes auf uns wartet. So richtig erfolgreich waren Patrick (das ist der andere Praktikant, der mit mir bis September bei Tox arbeitet und hier auch mit mir zusammen wohnt) und ich da nicht. Alles in allem haben wir einen ganzen Tag nichts gemacht, da wir bei allem was wir uns rausgesucht haben uns nicht über Öffnungszeiten informiert haben und somit vor Verschlossenen Türen standen...also sind wir halt den ganzen Tag kreuz und quer rumgelaufen und haben uns einfach die Skyline, bei leider sehr bewölktem Himmel, aus allerlei Richtungen angeschaut. Ahja, ganz erfolglos waren wir doch nicht! Patrick hatte noch Chicago Style Deep Dish Pizza gegessen. Also hab ich ihn erstmal zu Giordano's geschleppt um ihm diese Spezialität Chicagos auch endlich schmwackhaft zu machen. Nach insgesamt über 70 Minuten warten, kam dann wieder dieses Monster einer "Pizza", die aus mehr Käse als sonstigen Dingen besteht. Wir haben zusammen eine kleine standard Cheese ohne weitere Beilagen bestellt, wobei ich meinen Teil nicht ganz geschafft habe, trotz sehr großem Hunger. Hat sich auf alle Fälle gelohnt, aber allzu oft darf man die nicht essen.

Hier ein paar Bilder von Chicago am bewölkten Samstag.



Panorama von der Buckingham Fountain (same here mit diesem Panoramasymbol)

Great Hall in der Union Station
Da das Zugticket für 7$ für das ganze Wochenende gilt und am Samstag ja doch relativ erfolglos bei mäßigem Wetter waren, sind wir am Sonntag mit einem etwas besserem Plan im Gepäck dann nochmal in die Stadt gefahren. Diesmal war auch das Wetter ein bisschen freundlicher. Erste Station war die am Tag zuvor gesperrte Great Hall in der Union Station. Das ist nichts weiter als die große Bahnhofshalle, aber die ist so groß, dass sie schon wieder beeindruckend ist. Anschließend ging es in das ziemlich im Süden gelegene Chinatown um dort etwas essbares zu finden. Nach einem relativ langen Weg waren wir dann auch erfolgreich. Chinatown selbst ist ziemlich klein und beherbergt (zumindest für Touristen interessant), nicht recht viel mehr als eine Straße mit Geschäften und Restaurants und einer Mall. Wobei die Mall eigentlich auch zu geschätzten 80% aus Essenmöglichkeiten besteht. Da werde ich bestimmt noch mal zum Essen hingehen, da alles wirklich sehr an Asien erinnert wie ich es kenne. Man kann Hot Pot, Mini Wok, Chilli Crab und lauter anderen Kram essen.
Wir haben letztendlich in so einer richtig kleinen Spelunke in einer Seitenstraße gegessen, die alles andere als einladend aussah. Aber das war in Asien auch so: So lange viele Leute da sind, ist das Essen gut und macht auch nicht krank. Das Essen ist auch echt nah, an mein geliebtes Curry Chicken vom JVC Hawker nahe Siemens SMI in Singapur rangekommen, aber obwohl es auch als scharf gekennzeichnet war, konnte es leider null mithalten. Aber gut wars trotzdem.


Chinatown mit Willis Tower im Hintergrund


Field Museum

Danach ging es dann noch ins Field Museum, einem der größten naturhistorischen Museen der Welt. Das es groß ist, ist schon von außen nicht zu übersehen. Innen steht es seinem Ruf dann aber auch in echt nichts nach. Man kann dort alles über die Erdgeschichte erfahren, über die Ägypter, für alle Tiere und Lebewesen auf der Welt, wobei es wirklich nicht übertrieben ist, wenn ich schreibe, die haben in dem Museum nahezu von jedem Lebewesen, von dem es bekannt ist, dass es jemals versucht hat, auf der Erde zu Leben ein Modell, Skelette oder die ausgestopfte Variante ausgestellt. Hier inbegriffen sind auch Wale, Dinosaurier, sämtliche Insekten, Reptilien, Bäume, Pflanzen, usw. usw. Das Museum ist einfach riesig. Gleich beim betreten darf man das auf der ganzen Welt vollständigste Skelett (>90%) eines T-Rex bewundern, den bzw. die sie liebevoll Sue getauft haben (es gibt sogar einen Sue-Shop mit Fanartikeln).


Das war es auch soweit. Die meiste Zeit geht dabei drauf von A nach B zu kommen und dabei noch Fotos der Stadt zu schießen aus Perspektiven, die man vorher noch nicht gesehen hat. Da werden noch viele weiter Folgen, denn ich bin selbst nach 4 Besuchen in der Stadt noch lange nicht fertig mit den Sehenswürdigkeiten und Skylineansichten, die Chicago so zu bieten hat.



Mittwoch, 19. März 2014

Amurican Style

Diese und auch die kommende Woche brauchen wir uns schonmal keine Gedanken um das Abendessen zu machen. Derzeit sind 2 Personen aus anderen Teilen Amerikas in der Firma und in der Zwischenzeit im nahegelegenen Hyatt House untergebracht. Was bringt das jetzt uns? Jeden Tag zwischen 5:30 PM und 7:00 PM gibt es dort quasi eine 90 minütige Happyhour für die Hotelgäste mit kostenlosen essen und trinken (Softdrinks, Bier und Wein).
Und auch wenn wir gar keine Hotelgäste sind, hat man uns gesagt, wir sollen da ruhig zum essen und trinken hin: "It's free!"
Also tun wir das nun jeden abend...Am Montag waren wir zu fünft, gestern zu siebt und laut Erzählungen kommt es vor, dass da manchmal noch einige Leute mehr mitkommen.
Das Hotelpersonal scheint das wenig zu interessieren, dass wir fast alle mit einem eigenen Auto vor der Tür halten, zum Essen gehen und um kurz nach 7 wieder gehen. Nur beim Getränke holen muss man beim ersten Mal eine Zimmerkarte zeigen, aber die haben wir ja von den 2 Personen, die dort wirklich schlafen.
Scheinbar macht man das so in Amerika. Bei uns in Deutschland jedenfalls eher unvorstellbar, dass fast 10 Personen in eine Hotellobby rein kommen, dort reichlich Essen und Getränke umsetzen und wieder gehen..kosten: 3-5$ Trinkgeld für den Barkeeper (von der Gruppe..nicht pro Person).
Beim Essen ist die Auswahl nicht so groß, aber einem geschenkten Gaul.....Montag gab es z.B. Suppe und Cilli. Zusätzlich liegen immer Nachos aus und es gibt Salat und Obst und als "Nachtisch" so schöne große amerikanische cookies mit viel Schokolade. Am Dienstag gab es Pizza...mal sehen was noch so kommt.

Sonntag, 16. März 2014

St. Patricks Day

Let's Rock n Roll! Am Donnerstag waren Gary, Garys Frau Nancy, Fabi und ich im Million Dollar Quartett-Musical im Apollo Theatre in Chicago. Quasi als Abschluss von Fabis USA Aufenthalt. Oooh, war das gut! Das Musical erzählt über die Jam Session von Elvis Presley, Johny Cash, Carl Perkins und Jerry Lee Lewis. Ab der ersten Sekunde wo die Musík los ging bewegt sich der ganze Körper im Takt zu der Musik. Wer es da schafft still zu sitzen, mit dem stimmt glaube ich was nicht. Das Musical war zwar mit gut 90 Minuten verhältnismäßig kurz, aber das ist nicht so schlimm gewesen. Es war einfach so gut und wir waren danach noch was Essen und selbst da konnten wir noch nicht so richtig still sitzen.
Wer hier her kommt, sollte sich fast überlegen, sich das mal anzuschauen. Es lohnt sich echt und ist mit 37$ waren es glaube ich, auch bezahlbar, wobei sich jeder Cent definitiv lohnt!
Nach kurzer Nacht habe ich dann den Fabi in der früh um 5 Uhr zur Union Station in Chicago gefahren. Ganz schön komisch auf so einer teilweise 6-spurigen Interstate im Berufsverkehr zu fahren. Hier darf man rechts, wie links überholen und ab und zu kommen auch mal Einfahrten von links, nicht wie bei uns wie Autobahneinfahrten immer auf der rechten Seite sind. Aber hat alles gut geklappt. Bis Fabi aus dem Auto ausgestiegen ist. Ungefähr 1 Minute nachdem er raus war hat sich der Jetta gemeldet und gesagt er hat ein Problem mit dem Kühlwasser. Das ist vielleicht ein schönes Gefühl, wenn man dann aufm Standstreifen von so einer 6 Spurigen Autobahn steht....naja, überlebt, passt! Ja, der Jetta hatte ein Problem mit dem Kühlwasser. Der Kühlwasservorrat war komplett leer. Also zur nächsten Tankstelle und nachgefüllt. Hat dann kurz geholfen und dann hat das Auto das rauchen angefangen und sich wieder gemeldet...Irgendwo hat das geleckt. Daheim hab ich das Auto dann abgestellt und bin mit einem Kollegen in die Arbeit gefahren und dann die Gesichter der Kollegen, als ich gesagt hab: "Look outside, I'm here but the Jetta isn't." Die dachten natürlich alle ich hatte einen Unfall, weil "a new intern to crash the car." Aber da musste ich sie dann leider doch enttäuschen und habe erzählt was passiert ist und dann is der Jetta in die Werkstatt gekommen.
Das schöne für mich daran war, dass ich dann auf die Firmentrucks umsteigen durfte (Auto  #5 und #6, an dessen Lenkrad ich nach 2 Wochen in den USA saß).
Beide knapp 400 PS, 15l auf 100km Verbrauch. Da fühlt man sich wie in einem Panzer wenn man da fährt und bringen tuts einem nix bei den ganzen Tempolimit. Ahja mal zu den Benzinpreisen. Eine Gallone kostet knapp 3,8$, was umgerechnet bedeutet, dass ein Liter Benzin ungefähr 1$ kostet, also so um die 0,70€. Da wundert es einen natürlich nicht, dass hier so viele benzinschluckende Autos unterwegs sind. Kostet ja "nix".
Die Art und Weise wie der Jetta in die Werkstatt kam ist auch noch erwähnenswert. Gary hat der Werkstatt gesagt, wo er steht und die haben den dann abgeschleppt. Um ihn abschleppen zu können, haben wir den Schlüssel einfach auf den Fahrersitz des Autos legen sollen und das Auto unverschlossen stehen lassen....Das Auto stand wie geasgt vor unserem Haus und jeder hätte somit damit wegfahren können...aber gut. Hier ist das eben alles ein bisschen anders. Die Haustür ist auch nicht abgeschossen und auch von außen mit dem Türknopf zu öffnen.

Am Samstag stand dann der St. Patricks Day auf dem Programm, der mal wieder gezeigt hat, wie verrückt die Amis doch sind. Der St. Patricks Day dient offiziell als Gedenktag an einen irischen Bischof. Dazu gibt es dann eine Parade (da waren wir aber nicht) und die färben hier den Fluss grün. Um das nicht zuverpassen haben wir den Zug um 7:30 morgens genommen und uns dann unter die ganzen grünen Menschen gemischt, natürlich auch in grün um nicht zu sehr aufzufallen. Das ist ja nicht so, dass der Fluss hier klein ist und ich hatte schon einige Bilder davon gesehen, war dann aber doch sehr gespannt, wie das so in echt aussieht, wenn sie einen großen Fluss, der von selbst schon einen Grünton hat dann noch grüner färben. Laut den Berichten benutzen Sie dafür Lebensmittelfarbe. Bleibt für die Tiere im Fluss zu hoffen, dass das echt so ist. Gesund aussehen tut das nämlich definitiv nicht.
Hier auf dem Bild sieht man man den Farbunterschied vom "Standardgrün" mit der Farbe. Die ganzen Bilder sind nicht bearbeitet, geschweige denn das sie durch irgend einen Farbfilter verändert wurden, wobei man sagen muss, dass wir auch richtig Glück mit dem Wetter haben. In der früh war der Himmel anfangs noch sehr wolkenüberzogen, aber die sind dann verschwunden und die Sonne kam raus, obwohl der Wetterbericht schlechteres Wetter und wieder ein bisschen Schnee angekündigt hatte. Das kam dann zum Glück aber erst in der Nacht.



Danach ging es dann dann um 10 Uhr in eine Bar zum St. Patricks Day feiern.
Unglaublich. Da war so viel los, wie wenn man bei uns nachts um 1 in ne Disco geht. Sprich es war rappelvoll und die Bar war nicht das einzige was dort voll war. Ganz nach dem Motto: "Komm grün, geh blau." Das Bier ist an so einem Tag dann natürlich auch grün. Aber deswegen schmeckt es auch nicht besser oder schlechter.



Während die anderen wieder zurück nach Naperville gefahren sind, bin ich alleine mit einem anderen Zug nach Hanover Park zu Gary gefahren. Bei dem war am Wochenende ein ehemaliger Praktikant zu Besuch. Da Nancy am Samstag mit ihren Freundinnen in der Stadt unterwegs war, hat Gary zu einem Poker, Dart und Pool - Männerabend eingeladen. Im Zug war mir ein bisschen langweilig, da mein Handy auch den Geist aufgegeben hatte (Batterie leer) ich keine Musik dabei hatte und auch nix zum lesen und die Zugfahrt hat ca. eine Stunde gedauert. Um dabei ein bisschen Spaß bzw. Unterhatlung zu haben, habe ich dann den Schaffner gefragt, ob ich mal seine Mütze aufsetzen darf. Die hat er mir dann sehr gerne ausgehändigt und mich meine Fahrkarte dann selbst klipsen lassen. Was man nicht alles macht.





Und wo gerade zu Hause die Kommunalwahl ist: Ich hab mich natürlich auch brav darum bemüht meinen Pflichten nachzugehen und schon direkt nach meiner Ankunft hier meine Stimmen abgegeben und auf den Weg nach Nürnberg geschickt.







Es ist immer wieder beeindruckend, wenn man so weit weg von zu Hause ist mit dem Bewusstsein hier nicht nur um Urlaub zu machen ist. Es hat sich auf alle Fälle gelohnt. Auch von der Arbeit her. Nach der "Einlernwoche", in der der Andy noch da war, hab ich die vergangene Woche schon richtig viel zu tun bekommen. Praktisch an den Pressen aber auch konstruktiv. Das Arbeitsklima ist sehr locker und es kommt nicht selten vor, dass bei einem Gespräch das ein oder andere Schimpfwort fällt, wobei sich die Schimpfwörter dabei nicht auf ein übliches "fuck" beschränken. Interessante Erfahrung so einen Vergleich Deutsch - Singapur - Amerika machen zu können, wobei die hier in der Firma immer sagen, dass Sie sehr speziell sind und es nicht überall so familiär zu geht.