Sonntag, 16. März 2014

St. Patricks Day

Let's Rock n Roll! Am Donnerstag waren Gary, Garys Frau Nancy, Fabi und ich im Million Dollar Quartett-Musical im Apollo Theatre in Chicago. Quasi als Abschluss von Fabis USA Aufenthalt. Oooh, war das gut! Das Musical erzählt über die Jam Session von Elvis Presley, Johny Cash, Carl Perkins und Jerry Lee Lewis. Ab der ersten Sekunde wo die Musík los ging bewegt sich der ganze Körper im Takt zu der Musik. Wer es da schafft still zu sitzen, mit dem stimmt glaube ich was nicht. Das Musical war zwar mit gut 90 Minuten verhältnismäßig kurz, aber das ist nicht so schlimm gewesen. Es war einfach so gut und wir waren danach noch was Essen und selbst da konnten wir noch nicht so richtig still sitzen.
Wer hier her kommt, sollte sich fast überlegen, sich das mal anzuschauen. Es lohnt sich echt und ist mit 37$ waren es glaube ich, auch bezahlbar, wobei sich jeder Cent definitiv lohnt!
Nach kurzer Nacht habe ich dann den Fabi in der früh um 5 Uhr zur Union Station in Chicago gefahren. Ganz schön komisch auf so einer teilweise 6-spurigen Interstate im Berufsverkehr zu fahren. Hier darf man rechts, wie links überholen und ab und zu kommen auch mal Einfahrten von links, nicht wie bei uns wie Autobahneinfahrten immer auf der rechten Seite sind. Aber hat alles gut geklappt. Bis Fabi aus dem Auto ausgestiegen ist. Ungefähr 1 Minute nachdem er raus war hat sich der Jetta gemeldet und gesagt er hat ein Problem mit dem Kühlwasser. Das ist vielleicht ein schönes Gefühl, wenn man dann aufm Standstreifen von so einer 6 Spurigen Autobahn steht....naja, überlebt, passt! Ja, der Jetta hatte ein Problem mit dem Kühlwasser. Der Kühlwasservorrat war komplett leer. Also zur nächsten Tankstelle und nachgefüllt. Hat dann kurz geholfen und dann hat das Auto das rauchen angefangen und sich wieder gemeldet...Irgendwo hat das geleckt. Daheim hab ich das Auto dann abgestellt und bin mit einem Kollegen in die Arbeit gefahren und dann die Gesichter der Kollegen, als ich gesagt hab: "Look outside, I'm here but the Jetta isn't." Die dachten natürlich alle ich hatte einen Unfall, weil "a new intern to crash the car." Aber da musste ich sie dann leider doch enttäuschen und habe erzählt was passiert ist und dann is der Jetta in die Werkstatt gekommen.
Das schöne für mich daran war, dass ich dann auf die Firmentrucks umsteigen durfte (Auto  #5 und #6, an dessen Lenkrad ich nach 2 Wochen in den USA saß).
Beide knapp 400 PS, 15l auf 100km Verbrauch. Da fühlt man sich wie in einem Panzer wenn man da fährt und bringen tuts einem nix bei den ganzen Tempolimit. Ahja mal zu den Benzinpreisen. Eine Gallone kostet knapp 3,8$, was umgerechnet bedeutet, dass ein Liter Benzin ungefähr 1$ kostet, also so um die 0,70€. Da wundert es einen natürlich nicht, dass hier so viele benzinschluckende Autos unterwegs sind. Kostet ja "nix".
Die Art und Weise wie der Jetta in die Werkstatt kam ist auch noch erwähnenswert. Gary hat der Werkstatt gesagt, wo er steht und die haben den dann abgeschleppt. Um ihn abschleppen zu können, haben wir den Schlüssel einfach auf den Fahrersitz des Autos legen sollen und das Auto unverschlossen stehen lassen....Das Auto stand wie geasgt vor unserem Haus und jeder hätte somit damit wegfahren können...aber gut. Hier ist das eben alles ein bisschen anders. Die Haustür ist auch nicht abgeschossen und auch von außen mit dem Türknopf zu öffnen.

Am Samstag stand dann der St. Patricks Day auf dem Programm, der mal wieder gezeigt hat, wie verrückt die Amis doch sind. Der St. Patricks Day dient offiziell als Gedenktag an einen irischen Bischof. Dazu gibt es dann eine Parade (da waren wir aber nicht) und die färben hier den Fluss grün. Um das nicht zuverpassen haben wir den Zug um 7:30 morgens genommen und uns dann unter die ganzen grünen Menschen gemischt, natürlich auch in grün um nicht zu sehr aufzufallen. Das ist ja nicht so, dass der Fluss hier klein ist und ich hatte schon einige Bilder davon gesehen, war dann aber doch sehr gespannt, wie das so in echt aussieht, wenn sie einen großen Fluss, der von selbst schon einen Grünton hat dann noch grüner färben. Laut den Berichten benutzen Sie dafür Lebensmittelfarbe. Bleibt für die Tiere im Fluss zu hoffen, dass das echt so ist. Gesund aussehen tut das nämlich definitiv nicht.
Hier auf dem Bild sieht man man den Farbunterschied vom "Standardgrün" mit der Farbe. Die ganzen Bilder sind nicht bearbeitet, geschweige denn das sie durch irgend einen Farbfilter verändert wurden, wobei man sagen muss, dass wir auch richtig Glück mit dem Wetter haben. In der früh war der Himmel anfangs noch sehr wolkenüberzogen, aber die sind dann verschwunden und die Sonne kam raus, obwohl der Wetterbericht schlechteres Wetter und wieder ein bisschen Schnee angekündigt hatte. Das kam dann zum Glück aber erst in der Nacht.



Danach ging es dann dann um 10 Uhr in eine Bar zum St. Patricks Day feiern.
Unglaublich. Da war so viel los, wie wenn man bei uns nachts um 1 in ne Disco geht. Sprich es war rappelvoll und die Bar war nicht das einzige was dort voll war. Ganz nach dem Motto: "Komm grün, geh blau." Das Bier ist an so einem Tag dann natürlich auch grün. Aber deswegen schmeckt es auch nicht besser oder schlechter.



Während die anderen wieder zurück nach Naperville gefahren sind, bin ich alleine mit einem anderen Zug nach Hanover Park zu Gary gefahren. Bei dem war am Wochenende ein ehemaliger Praktikant zu Besuch. Da Nancy am Samstag mit ihren Freundinnen in der Stadt unterwegs war, hat Gary zu einem Poker, Dart und Pool - Männerabend eingeladen. Im Zug war mir ein bisschen langweilig, da mein Handy auch den Geist aufgegeben hatte (Batterie leer) ich keine Musik dabei hatte und auch nix zum lesen und die Zugfahrt hat ca. eine Stunde gedauert. Um dabei ein bisschen Spaß bzw. Unterhatlung zu haben, habe ich dann den Schaffner gefragt, ob ich mal seine Mütze aufsetzen darf. Die hat er mir dann sehr gerne ausgehändigt und mich meine Fahrkarte dann selbst klipsen lassen. Was man nicht alles macht.





Und wo gerade zu Hause die Kommunalwahl ist: Ich hab mich natürlich auch brav darum bemüht meinen Pflichten nachzugehen und schon direkt nach meiner Ankunft hier meine Stimmen abgegeben und auf den Weg nach Nürnberg geschickt.







Es ist immer wieder beeindruckend, wenn man so weit weg von zu Hause ist mit dem Bewusstsein hier nicht nur um Urlaub zu machen ist. Es hat sich auf alle Fälle gelohnt. Auch von der Arbeit her. Nach der "Einlernwoche", in der der Andy noch da war, hab ich die vergangene Woche schon richtig viel zu tun bekommen. Praktisch an den Pressen aber auch konstruktiv. Das Arbeitsklima ist sehr locker und es kommt nicht selten vor, dass bei einem Gespräch das ein oder andere Schimpfwort fällt, wobei sich die Schimpfwörter dabei nicht auf ein übliches "fuck" beschränken. Interessante Erfahrung so einen Vergleich Deutsch - Singapur - Amerika machen zu können, wobei die hier in der Firma immer sagen, dass Sie sehr speziell sind und es nicht überall so familiär zu geht.





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